KassenKompass weist den Weg zur geeignetsten Krankenkasse
Fast 90 % der erwerbstätigen Deutschen sind in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert. Meist ist Wahl der Kasse eine Entscheidung fürs Leben, über die kaum jemand weiter nachdenkt. Dabei gibt es bei den Zusatzleistungen erhebliche Unterschiede, die eine Neuorientierung sinnvoll machen können. Das Startup KassenKompass verschafft einen umfassenden Überblick über diese Leistungen und erleichtert den Wechsel.
Fiona Jasmut und Ole Walkenhorst kennen sich schon aus der Schulzeit. Fiona hat nach dem Abitur ein Duales BWL-Studium absolviert und war unter anderem Mitgründerin eines Schmuck-Startups. Ole absolvierte zwei Jahre bei der Bundeswehr und studierte ein Semester Maschinenbau und anschließend Wirtschaftspsychologie. Ihre beruflichen Wege kreuzten sich dann bei einem Investmentberatungsunternehmen. Dort hatten sie eine Vielzahl von Produkten für den Vermögensaufbau im Angebot und auch eine Reihe von Versicherungen. Die gesetzliche Krankenversicherung spielte dabei jedoch so gut wie keine Rolle.
Jeder braucht eine Krankenkasse – nur welche?
Dabei müsste die sich eigentlich gut verkaufen lassen, denn sie ist Pflicht, niemand muss also zu ihrem Abschluss überredet werden. Daher geht es in der Beratung auch nicht um das ob, sondern um die Frage, welche Kasse für welche individuellen Bedürfnisse am geeignetsten ist. Allerdings fehlt hier die Transparenz über das Angebot an Zusatzleistungen, selbst auf den Webseiten der Anbieter sind sie oft kaum zu finden. Hier hatten Fiona und Ole eine Marktlücke entdeckt und eine Möglichkeit, ihren Traum vom eigenen Unternehmen Wirklichkeit werden zu lassen.
Im Sommer 2023 kündigten sie bei ihrem bisherigen Arbeitgeber und widmeten sich ganz und gar ihrem Projekt KassenKompass. Ihr Konzept fand Zuspruch bei der IFB Innovationsstarter GmbH, was im Dezember 2023 zu einer Förderung durch das InnoFinTech-Programm führte. Das war sogar noch vor der offiziellen Gründung, die auf den 12. Januar 2024 datiert. Bei der Produktentwicklung kam es zunächst einmal drauf an, eine möglichst vollständige Datenbank über die Zusatzleistungen der verschiedenen Anbieter zu erstellen.
KassenKompass möchte Prävention fördern
Der Unterschied kann im Jahr mehrere Hundert Euro oder im Idealfall sogar einen vierstelligen Betrag bedeuten. Der Katalog geht von der Übernahme der Kosten für das Fitnessstudio über eine Reihe von Vorsorgeuntersuchung bis zu Schutzimpfungen, die über die gesetzlich vorgegebenen Regelleistungen hinausgehen. Sogar eine Apple Watch lässt sich im Einzelfall anrechnen. Besonders groß ist das Angebot rund um Schwangerschaft und Geburt. Selbstverständlich bietet keine Kasse das ganze Programm, hier gilt es also herauszufinden, welches Paket den eigenen Bedürfnissen am nächsten kommt. KassenKompass legt dabei besonderen Wert auf Prävention. Menschen, die auf ihre Gesundheit achten und vorbeugende Maßnahmen wie Sport ergreifen, sollten einen Bonus erhalten gegen über solchen, die ungesund leben.
Inzwischen hat KassenKompass 73 Krankenkassen unter die Lupe genommen und kann daher fundierte Empfehlungen aussprechen. Seit Juni geschieht dies im Rahmen einer kostenlosen telefonischen Beratung, die etwa 15 Minuten in Anspruch nimmt. Diesen Service bietet das Startup noch bis Ende August an, dann soll ein Wechselrechner online gehen. Der macht den Prozess noch einfacher, höchstens zehn schnell zu beantwortende Fragen sollen zum Ziel führen. Das besteht darin, einen Wechsel der Kasse anzuraten. Solch ein Wechsel soll innerhalb von fünf Minuten über die digitale Bühne gehen und ist einmal pro Jahr möglich, niemand muss sich dauerhaft festlegen.
Für einen Wechsel, also die Neuanmeldung bei einer Krankenkasse, erhält KassenKompass eine Provision. Eine weitere Einnahmequelle soll die Bereitstellung ihres Know-hows für die Finanzberatung werden. Zum Team gehört neben dem Gründungsduo seit Juni noch Benito Torkler, der Vertriebsaufgaben übernommen hat. Beim Marketing setzt KassenKompass auf soziale Medien wie Instagram und TikTok, aber auch Versicherungsmakler. Schließlich sollen möglichst viele Zielgruppen angesprochen werden, denn es ist nie zu spät, um etwas für seine Gesundheit zu tun – und für seinen Geldbeutel durch einen Kassenwechsel.
Bilder: KassenKompass