HandsOn! gewinnt Halbfinale von Female StartAperitivo 2024
Das jüngste Startup war auch das beliebteste! Mit ihrer Idee, mehr Frauen für handwerkliche Berufe zu begeistern, holten Elena Dwenger und Aylin Kitte von HandsOn! beim Hamburger Halbfinale des Gründerinnenwettbewerbs Female StartAperitivo die meisten Stimmen von Jury und Publikum. Aber auch die übrigen neun Kandidatinnen konnten überzeugen. Wir stellen sie hier alle kurz vor.
Die Ziele waren klar: 1. Das Ticket für das Finale des Gründerinnenwettbewerbs Female StartAperitivo sichern, bei dem am 6. Juni zehn von Frauen geführte Startups aus zehn Bundesländern antreten werden. 2. Möglichst viele Investorinnen und Investoren auf die Teilnehmerinnen aufmerksam machen, denn das ist erklärtermaßen der Zweck des Events, das dieses Jahr bereits in die vierte Runde geht. Ob das zweite Ziel für die eine oder andere erreicht wurde, wird sich erst noch zeigen. Die Hamburger Finalistin steht dagegen schon sicher fest, oder besser gesagt, die Finalistinnen, denn durchgesetzt hat sich ein Duo.
Viel Tech und Software von Hamburger Gründerinnen
Aber der Reihe nach: Den Pitchreigen eröffnete Julia Beermann von Caplend. Dieses Startup möchte aus dem Factoring, also der gewerblichen Übertragung von Forderungen, eine neue Anlageklasse machen. Sophia Rothberg stellte DyssolTEC vor, eine Ausgründung der TU Hamburg. Hier simuliert ein digitaler Zwilling die Produktion von Feststoffen und spart damit Zeit und Geld. Sofia Gertzen ist mit FlowShare, einem Tool zum Erlernen von Software in Unternehmen, schon eine Weile erfolgreich. Künstliche Intelligenz hat ihrem Produkt zu noch mehr Durchschlagskraft verholfen.
Die Zahl der an Diabetes erkrankten Menschen in Deutschland steigt stetig. Viele scheitern daran, ihren Alltag konsequent darauf einzustellen. Die von Inka Benthin vorgestellte App GlucoFit soll ihnen dabei helfen, ihre Therapieziele zu erreichen. Ums Erreichen von Zielen geht es auch bei Moviro, und zwar ziemlich konkret. Dieses von Rieke Dibbern mitgegründete Startup will nämlich die beiden grundsätzlichen Konzepte für Nahverkehrsmittel kombinieren: Linie und On-Demand. Leonie von Uthmann und Sandra Rose von NRICHED erklärten, sie hätten mit TrustY ein Tool entwickelt, um das Vertrauen in ein Unternehmen zu stärken, innerhalb und außerhalb. Das Forschungsinstitut DESY genießt Weltruf und bringt nicht nur bahnbrechende wissenschaftliche Erkenntnisse hervor. Die Hochleistungskameras von X Spectrum, zu dessen Führungsteam Kendra Roder gehört, finden beispielsweise auch in der Qualitätskontrolle bei der Produktion von Batterien für E-Autos Anwendung.
HandsOn! Die meisten Stimmen für zwei absolute Newcomerinnen
Das waren sieben Startups mit sieben vielversprechenden oder bereits erfolgreichen Ideen, die es bei der Abstimmung durch eine Expertinnenjury und das Publikum allerdings nicht ganz in die Top 3 geschafft haben. Im Gegensatz zu Manti Manti und seine Co-Founderin Philippa Koenig. Hier überzeugten Brillen speziell für Kinder, eine von der Branche bisher ziemlich vernachlässigte Zielgruppe. Gesundes Essen ist ein Thema, das viele interessiert, was sicherlich auch den zweiten Platz von Julia Hölzer erklärt. Ihr Startup greenspot will Monokulturen in Oasen der Vielfalt verwandeln. Die dabei entstehenden Lebensmittel sollen landwirtschaftlichen Betrieben höhere Einnahmen ermöglichen. Wer da Appetit bekommt. kann sich schonmal auf eine Warteliste setzen.
Vor weniger als einem Jahr hatten Elena Dwenger und Aylin Kitte kaum einen Gedanken daran verschwendet, einmal in die wunderbare Welt der Startups einzutauchen. Die Reise begann im Oktober 2023 mit der Teilnahme am Next Generation Inkubator des Körber Start-Hubs. Im Laufe des viermonatigen Programms konkretisierten sie ihr Konzept für HandsOn!. Sie gewannen den Abschlusspitch und dadurch ein Halbfinal-Ticket für Female StartAperitivo. Im Handwerk ist der Fachkräftemangel besonders groß, gleichzeitig sind Frauen in zukunftsträchtigen handwerklichen Berufen noch immer unterrepräsentiert. Die beiden frischgebackenen Entrepreneurinnen möchten das ändern und erhielten für ihre Mission Unterstützung von Jury und Publikum. Noch gibt es für das Startup nicht einmal eine offizielle Webseite, aber vielleicht kommt die dann, wenn beim Finale am 6. Juni die Erfolgsgeschichte weitergeht.