1KOMMA5° weiter auf Überholspur
Bei Hamburgs Startup-Einhorn 1KOMMA5° vergeht momentan kaum ein Tag ohne Erfolgsmeldung. Vergangene Woche verkündete das Unternehmen eine weitere Finanzierung in zweistelliger Millionenhöhe und den Plan, eine eigene Produktionsanlage für Solarmodule in Deutschland aufzubauen.
Im Juni 2023 verkündete 1KOMMA5° den Abschluss seiner Serie B-Finanzierungsrunde in Höhe von 215 Millionen Euro, gekoppelt mit der Aussicht auf weitere 215 Millionen Euro in Form von Rückbeteiligungsoptionen. Dadurch erreichte das auf die Etablierung erneuerbare Energien in Privathäusern spezialisierte Startup eine Milliardenbewertung und damit Einhorn-Status. Jetzt erhielt es noch einmal einen zweistelligen Millionenbetrag von 2150, einem Risikokapitalunternehmen mit Sitz in Kopenhagen, London und Berlin, das in Projekte zur nachhaltigen Neugestaltung des städtischen Lebensraums investiert.
1KOMMA5° will die Mittel für die Weiterentwicklung der Software von Heartbeat und ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum in Berlin mit über 100 Mitarbeitern sowie ein Testlabor nutzen. Das firmeneigene Energiemanagement-System Heartbeat stimmt Photovoltaikanlage, Wallbox, Wärmepumpe und Stromspeicher aufeinander ab und vernetzt das Zuhause mit dem Strommarkt. Auf diese Weise können Hausbesitzende ihren Stromverbrauch optimieren und so ihre Unabhängigkeit vom Stromnetz erhöhen.
1KOMMA5° expandiert international und produziert in Deutschland
Im September hat 1KOMMA5° Experta Solar aus Spanien, im Juni Viasol aus Dänemark übernommen, beide führend in ihren heimischen Märkten im Bereich der erneuerbaren Energien. Damit unterstreicht das Unternehmen seine Ambition, sich europaweit als marktführender Anbieter sauberer Energie zu etablieren. Es strebt einen Umsatz von 500 Millionen Euro im Jahr 2023 an, der bis 2030 auf 10 Milliarden Euro pro Jahr ansteigen könnte, wobei bis dahin 1,5 Millionen Gebäude umgerüstet werden sollen.
Ermöglichen soll das auch eine eigene Produktionsanlage für Solarmodule. Das im Jahr 2021 gegründete Startup hat bereits Ende 2022 ein eigenes Solarmodul auf den Markt gebracht, das ausschließlich mit Polysilizium aus Deutschland produziert wird und so Rohstoffe aus nachhaltigerer und effizienterer Produktion aus Bayern und Sachsen einsetzt. Im kommenden Jahr ist nun als nächster Schritt der Aufbau einer lokalen Solarmodul-Produktion in Deutschland geplant. Die Fertigung soll in den neuen Bundesländern angesiedelt werden und bis 2030 können bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen.
„Wir wollen langfristig die Wertschöpfung erhöhen und die Hardware-Produktion nachhaltiger gestalten, sodass für 1KOMMA5° eine eigene Modulfertigung der nächste logische Schritt ist. Allein für unsere Kundinnen und Kunden benötigen wir jährlich rund 5 Gigawatt, wenn wir unser Ziel erreichen und dann 500.000 Gebäude pro Jahr auf klimaneutrale Stromerzeugung, Wärme und Mobilität umrüsten können,“ sagt Philipp Schröder, CEO und Mitgründer von 1KOMMA5°.
Beitragsbild: Philipp Schröder, CEO und Mitgründer von 1KOMMA5° (Foto: Christoph Neumann)