5pectre Optix und tœrn qualifizieren sich für das Finale von Female StartAperitivo
Startups, bei denen Frauen den Ton angeben – davon gibt es zwar noch nicht genug, aber doch schon eine ganze Menge. Zwölf davon hatten jetzt ihren Auftritt beim Qualifikationspitch für den Wettbewerb Female StartAperitivo. Wer alles dabei war und welche beiden Gründerinnen Hamburg im Finale am 15. September vertreten, verraten wir euch in diesem Beitrag.
Seine Premiere feierte Female StartAperitivo im November 2021 und war auf Anhieb ein großer Erfolg. Dieses Jahr ist alles noch eine Nummer größer, denn der Wettbewerb beschränkt sich nicht mehr nur auf Hamburg. Auch Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern schicken jeweils zwei Kandidatinnen ins Rennen. In allen drei Bundesländern gab es bereits Vorausscheidungen, jetzt war also Hamburg an der Reihe. Von knapp 30 Bewerberinnen schafften es zwölf in die engere Auswahl und stellten sich im eeden dem Publikum und einer Fachjury zur Wahl.
Angebote für die ältere Generation und die Schifffahrt
Den Anfang machte Cornelia Schwertner von Brygge, das sie eine „Lesebrille fürs Banking“ nannte. Das Angebot soll vor allem Älteren den Einstieg ins Onlinebanking erleichtern. Für Clean Ocean Coatings ging Lena Bödeker an den Start und pitchte zum ersten Mal unter einer Zeitvorgabe (drei Minuten) eine Rumpflackierung für Schiffe, die besonders umweltfreundlich ist und auch enorme Kostenersparnisse ermöglicht. Ihren allerersten Pitch überhaupt absolvierte Vera von Elverfeldt von ethicDeals, einem Marktplatz für Schnäppchen von nachhaltigen Produkten.
Es folgten zwei Startups, die vor allem die ältere Generation und ihre Angehören unterstützen möchten. Mit fabel stellte Alicia Faridi eine App vor, die Menschen helfen soll, die Pflege ihrer Angehörigen besser zu organisieren und so ihren Alltag zu erleichtern. Ebenfalls eine Erleichterung in ernsten Situationen verspricht das Startup HYLI der Gründerin Helen Hagge. Hier geht es um die Digitalisierung von Vorsorgedokumenten für den Todesfall.
Auch ein Mann durfte bei Female StartAperitivo auf die Bühne
Mit myndpaar präsentierte Leonie Wilken ein Startup, das bereits ein sechsstelliges Investment bekommen hat und Hilfe bei Beziehungsfragen anbietet. Auch die nachhaltige Lippenpflege von OYESS kann schon Erfolgszahlen vorweisen. Nadja King, eine der Gründerinnen, berichtete von über eine Million verkauften Exemplaren in mehr als zehn Ländern.
Respektvolles Verhalten ist leider keine Selbstverständlichkeit. Wenn jemand Grenzen überschreitet, lässt sich mit saferspaces unkompliziert Meldung machen erklärte Leah Rott, eine von zwei Gründerinnen. Dr. Akvile Ignotaite brachte das Thema Hautprobleme auf die Tagesordnung und stellte System Akvile vor, eine App zur Lösung dieser Probleme. Für die Menstruationsplattform Vulvani sollte eigentlich Britta Wiebe auf der Bühne stehen, doch die war krank geworden, und so sprang kurzfristig Mitgründer Jamin Mahmood für sie ein. Damit vertrat er auch das männliche Geschlecht bei Female StartAperitivo.
tœrn bietet Lösung für Retourenmanagement
Alle zehn bisher genannten Startups konnten mit guten Ideen und Geschäftsmodellen überzeugen, qualifizierten sich allerdings zwei andere. Einer der wesentlichen Kritikpunkte beim Onlineshopping ist der hohe Anteil an Retouren. Je nach Produktkategorie gehen bis zu 50 % der Bestellungen wieder zurück an das E-Commerce-Unternehmen. Das müsste nicht sein, denn oft besteht genug Nachfrage, um die Waren direkt an die nächste Adresse zu versenden. Genau das organisiert das Retourenportal von tœrn. Damit überzeugte Mitgründerin Eva Aumüller das Publikum und die zwölfköpfige Jury (elf Frauen, ein kurzfristig eingesprungener Mann, wie bei den Startups) und sicherte sich ein Finalticket für Female StartAperitivo.
5pectre Optix macht Breitwandspektrometer populär
Den ersten Platz belegte Dr. Ekaterina Zapolnova von 5pectre Optix. Das zeichnete sich schon ab, als sie nach ihrem Pitch den meisten Applaus bekam. Das war nicht selbstverständlich, denn sie musste das komplizierteste Produkt erklären. Wer weiß aus dem Stand schon, was mit einem Breitwandspektrometer anzufangen ist? Eine ganze Menge, wie sie erklärte, zum Beispiel Analysen bezüglich Anteilen von Schadstoffen oder Mikroplastik oder die Klärung der Frage, ob ein veganer Lippenstift wirklich vegan ist. Ihr Gerät ist wesentlich kompakter und preiswerter als herkömmliche Spektrometer und bedient einen Milliardenmarkt, und da ihr Auftritt im Laborkittel und mit Schutzbrille auch noch Unterhaltungswert hatte, sicherte sie sich den Tagessieg.
Am 15. September steht bereits das große Finale von Female StartAperitivo an. Wer dann im Knust dabei sein möchte: Es gibt noch kostenlose Tickets!