Gibt es bei den Löwen noch Überraschungen?
Lecker Essen, Spielzeug, Kosmetik, eine Trinkflasche und nochmal lecker Essen – „Die Höhle der Löwen“ setzt in dieser Folge maximal auf Nummer sicher. Oder sind vielleicht doch ein paar Überraschungen dabei? Wir verraten es in unserer Zusammenfassung mit KONKRUA, ImagiNew Playhome, This Place, KEEGO und Grillaxed.
Die Löwen sind schockverliebt in KONKRUA
Die gebürtige Thailänderin Pim Ampikitpanich kam als Austauschschülerin nach Deutschland und es gefiel ihr so gut, dass sie hier auch studierte und blieb. Sie stellte fest, das wiederum viele Deutsche große Sympathien für Thailand haben, besonders für die dortige Küche. Um das Geschmackserlebnis möglichst authentisch nach Europa zu bringen, importiert sie alle Zutaten – außer Fleisch und Gemüse, die muss man zusätzlich besorgen – für ihre KONKRUA-Kochboxen aus ihrer ursprünglichen Heimat, inklusive der handgeflochtenen Verpackung aus Schilfgras. So schafft sie auch noch Arbeitsplätze vor Ort, vor allem für Frauen.
Die Löwen sind mal wieder begeistert. Wenn es was Leckeres zu essen gibt ja sowieso, aber auch von der sympathischen Gründerin. Als „schockverliebt“ bezeichnen sie sich. Kein Wunder, dass es gleich mehrere Angebote gibt. Dagmar Wöhrl und Judith Williams bieten 250.000 Euro für 30 %, Georg Kofler ebenso. Pim ist aber nicht nur sympathisch, sondern auch ziemlich geschäftstüchtig. Sie versichert, alle potenziellen Probleme schon gelöst zu haben und hält daher 23 % für angemessen. Das finden auch die drei Bietenden, und nach langer Überlegung entscheidet Pims Bauchgefühl für Georg Kofler. Zum Deal kommt es aber letztlich doch nicht, was die DHDL-Twittergemeinde nicht sonderlich überrascht.
ImagiNew Playhome will in die Baumärkte
Als Roman Römmich irgendwann im Laufe seines Pitches das Wort „Baumarkt“ fallen, lässt, wird eigentlich klar, in welche Richtung das laufen muss. Aber der Reihe nach: Der Gründer kommt mit seiner Familie gerade von einem dreijährigen Aufenthalt in den USA zurück, wo er seinen christlichen Glauben gestärkt hat. Außerdem hat er dort das Imagine Playhouse entwickelt, das inzwischen ImagiNew Playhome heißt. Das ist ein aus abwaschbaren Plastikwänden bestehendes Spielhaus, das sich bemalen, bekleben und mit zusätzlichen Elementen beliebig ausbauen lässt.
Das wirkt so, als müsse es das schon längst geben, aber in dieser Form anscheinend noch nicht. Judith Williams lässt es sich nicht nehmen, in dem Häuschen ein bisschen herumzukrabbeln und erfreut sich an den kleinsten Details. Ralf Dümmel freut sich dagegen, als Roman erklärt, dass er außer beim Crowdfunding noch kein Stück verkauft hat, sich aber viele Verkaufskanäle vorstellen kann, unter anderen eben den Baumarkt. Das ist natürlich ein klarer Fall für Dümmel, der mit 50.000 Euro für 25 % auch umstandslos den Deal bekommt. Die einzige Überraschung hier: Offenbar gibt es Menschen, die ImagiNew Playhome für einen griffigen Markennamen halten.
This Place findet keinen Platz in einem Löwen-Portfolio
Etwas überraschend auch, dass sich hinter dem nächsten Markennamen, This Place, keine Hotelkette oder ähnliches verbirgt, sondern ein Kosmetik-Startup. Das fügt seinen Cremes den Hanf-Wirkstoff CBD bei, der entkrampfend und entzündungshemmend wirken soll. Nun ist das alles andere als eine einzigartige Idee. Was The Place von einem Großteil der Konkurrenz unterscheidet, ist der der Preis von 49 Euro für die Tube. Innerhalb von vier Monaten hat das zu 100.000 Euro Umsatz geführt, aber rechtfertigt das auch die Bewertung aus dem Einstiegsangebot von 200.000 Euro für 10 %?
Die Löwen finden das nicht. Was sie aber noch mehr stört, ist das Firmenkonstrukt. This Place gehört zur schon ziemlich erfolgreichen Sanity Group, die Gründer Finn Hänsel und Fabian Friede sind noch mehrfach anderweitig engagiert, lediglich Gründerin Laura Simonow, die mit dem medizinischen Know-how, steht in Vollzeit zur Verfügung, hält aber nur 10 % Unternehmensanteile. Judith Williams möchte 30 % und lässt sich nicht auf weniger als 25,1 % herunterhandeln. Das ist den beiden Herren zu viel, während Laura durchaus gewollt hätte. Sie hatte ja auch nichts zu verlieren.
KEEGO quetscht sich zum Deal
Als die Löwen sehen, das als nächstes wohl eine Trinkflasche für den Sport kommt, fragen sie sich, was daran wohl neu sein könnte. Tatsächlich bestehen diese seit Jahrzehnten aus Plastik, was weder für Umwelt noch Gesundheit ideal ist, aber wegen der Quetschbarkeit des Materials bisher alternativlos. Mit KEEGO haben Lukas Angst und Bernd Deusen in vierjähriger Entwicklungszeit und mit Kosten von über 700.000 Euro nun eine, nach eigener Einschätzung, Weltneuheit geschaffen. Ihre Flasche besteht innen aus dem mit vielen positiven Eigenschaften behafteten Metall Titan, außen allerdings immer noch aus Kunststoff. Auf jeden Fall lässt sie sich gut quetschen und soll viel länger halten als herkömmliche Produkte.
Nils Glagau quetscht ein wenig auf KEEGO herum und verursacht damit weiße Streifen auf der Außenhülle. Weißbruch nenne sich das und sei völlig unproblematisch. Aber auch unschön, er ist raus. Carsten Maschmeyer und Georg Kofler lassen sich von solchen ästhetischen Detail nicht abschrecken, sie locken mit dem amerikanischen Markt und prominenten Sportlern und wollen für 380.000 Euro 25,1 %. Mit der Sperrminorität können sich die Kandidaten heute nicht anfreunden, aber bei 20 % heißt es: Deal. Irgendjemand überrascht, dass es dann doch nicht geklappt hat? Nö, diese Staffel hat Kofler eine deprimierende Erfolgsquote.
Wird Grillaxed das Gorillas fürs Grillen?
Der Deutsche an sich grillt gerne, lautet ein gängiges Klischee. Dass da einiges dran ist, bestätigen Statistiken und Verkaufszahlen. Der Deutsche ist aber auch gerne Pizza und bestellt sie wie vieles andere online. Nur für Grillgut und -ausrüstung gibt es bisher keinen passenden Lieferservice. Drei Jungs aus Leipzig wollen das nun ändern. Mit Grillaxed liefern sie per Lastenrad Boxen aus, die einen Grill, Geschirr und einiges mehr an Zubehör enthalten. In einem gekühlten Anhänger ist auch noch Platz für Fleisch, Gemüse und Getränke.
Das alles ist durchaus charmant und bis zu einem gewissen Grad vielleicht sogar erfolgversprechend. Für Investoren hat das Geschäftsmodell aber jede Menge Haken. Zunächst besteht ein hoher logistischer Aufwand. Um einigermaßen flächendeckend und schnell liefern zu können, sind viele dezentrale Lager nötig, fast so wie bei Gorillas & Co. Das wiederum ist mit hohem Personalaufwand und exorbitanten Kosten verbunden, siehe ebenfalls Gorillas & Co. Und dann handelt es sich auch um ein saisonales Geschäft; im Winter mag keiner grillen. Wenig überraschend mag heute niemand investieren.
Fotos: RTL / Bernd-Michael Maurer