Hi ID hilft dir, deine Arbeitswelt zu verbessern
„Arbeit ist das halbe Leben“, lautet ein altes Sprichwort. Neudeutsch ist gerne von „Work-Life-Balance“ und „New Work“ die Rede. Doch was bedeutet das alles konkret für mich und unter welchen Bedingungen fühle ich mich bei meiner Arbeit wirklich wohl? Bei der Beantwortung solcher Fragen hilft das Startup Hi ID.
Als Larissa Sander während ihres dualen BWL-Studiums die reale Arbeitswelt kennenlernte, wurde ihr schnell klar: Das sind nicht die Bedingungen, unter denen sie die nächsten 50 Jahre arbeiten wollte. Für sie sollte der Mensch immer Vorrang haben vor Profitstreben. Also begann sie sich für Ideen und Konzepte rund um das Thema New Work zu interessieren. Da gibt es zum Beispiel psychologische Ansätze, die für eine digitale Umsetzung geeignet sind.
Bei Hi ID geht es um Identität
Erste Startup-Erfahrungen sammelte sie als Innovationsberaterin bei der Plattform PhantoMinds, die Problemlösungen über eine Community anbot. Als freiberufliche Scrum Masterin ist sie nach wie vor aktiv. In dieser Funktion moderiert sie verschiedene Projekte, beim Maschinenbau ebenso wie an Hochschulen oder bei Startups. Damit schafft sie sich eine finanzielle Grundlage für ihr im Juli 2020 gegründetes Unternehmen Hi ID.
Eine zusätzliche Anschubfinanzierung brachte eine Anfang 2021 durchgeführte Crowdfunding-Kampagne. „Lerne dich kennen und entwickle deine Arbeitswelt passend zu deinen Bedürfnissen. Für mehr Identität. Für eine menschliche Arbeitswelt. Gerade jetzt.“ So lauteten damals die einführenden Sätze zu der Kampagne. „Identität“ ist dabei das entscheidende Stichwort, das sich auch in dem Firmennamen verbirgt.
In acht Schritten zum besseren Selbstverständnis
Hi ID bietet die Möglichkeit, sich über seine eigenen Wünsche und Anforderungen bezüglich Jobwahl und Arbeitsbedingungen klar zu werden. Larissa har dafür ein Programm entwickelt, das aus insgesamt acht Tools besteht. Bei den ersten vier geht es zunächst darum, sich mit seiner Identität auseinanderzusetzen. Viele Menschen haben zum Beispiel einen inneren Antreiber, der nicht unbedingt, die eigene Persönlichkeit repräsentiert. Dieser Antreiber spiegelt vielmehr Erwartungen etwa der Gesellschaft oder aus dem Elternhaus wider.
Im zweiten Teil des Programms dreht es sich dann um die Arbeitswelt. Möchte ich vor allen viel Geld verdienen oder geht es mir eher um inhaltliche Ziele? Welche Rolle spielt die Vereinbarung von Job und Familie? Um solche grundsätzlichen Fragen geht es, aber auch um die konkrete aktuelle Arbeitssituation und welche positiven und negativen Seiten diese hat. Manche Fragen lassen sich im Multiple Choice-Verfahren beantworten, andere erfordern ausführlichere, individuell formulierte Antworten, die durch Selbstreflexion entstehen.
Wer alle acht Tools durchgespielt hat, erhält dann eine differenzierte Auswertung, ohne einem bestimmten Typus zugeordnet oder in irgendeine Schublade gesteckt zu werden. Vielmehr bekommt man eine Zusammenfassung seiner Prioritäten Neigungen und Vorschläge, wie sich diese in Zukunft besser berücksichtigen lassen. Dafür ist meist kein radikaler Jobwechsel à la „raus aus der Unternehmensberatung, rein in die Bienenzucht“ notwendig. Oft genügt es, bei seinem bisherigen Arbeitgeber Verbesserungen anzusprechen oder einen Wechsel innerhalb des Unternehmens anzustreben.
Auch Unternehmen können von Hi ID profitieren
Das ist auch im Interesse der Unternehmen selbst. Überall ist vom Fachkräftemangel oder der schwierigen Suche nach Talenten die Rede. Dabei schlummern diese Talente oft bereits firmenintern, sie müssen nur aufgeweckt werden. Insofern ist das Angebot von Hi ID mittelfristig auch für Arbeitgeber attraktiv. Momentan richtet es sich aber ausschließlich an Einzelpersonen, die sich über ihre Einstellung zur Arbeit bewusster werden möchten.
Sie zahlen für das im November 2021 gelaunchte Programmpaket 29 Euro. Oder 39 Euro, wenn sie Hi ID zusätzlich unterstützen wollen – dieses Variante läuft sogar noch besser. Unterstützung kann das Startup auch gut gebrauchen, denn Larissa kommt bisher ohne fremdes Kapital aus und arbeitet beim Aufbau ihres Unternehmens mit Freelancern zusammen.
Ein wichtiger Partner ist der Impact Hub Hamburg, dem sich Hi ID angeschlossen hat. Zum Selbstverständnis des Hub gehört das Bekenntnis zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN. Bei Hi ID sind das die Nummer 8 (menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum) und Nummer 10 (weniger Ungleichheiten). Bezogen auf das Arbeitsklima auch in Startups bedeutet New Work eben nicht der Kickertisch oder täglich frisches Obst. Viel wichtiger sind sinnhafte Arbeit und Organisationsstrukturen, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht. Dafür möchte Gründerin Larissa mit ihrem Startup sensibilisieren.
Fotos: Hi ID