Wenn Löwen die Flötentöne beigebracht werden
Jubiläum bei „Die Höhle der Löwen“: Die gerade gestartete Staffel ist bereits die zehnte! Also gab es in der ersten Folge erstmal einen Rückblick mit lauter Höhepunkten aus vergangenen Zeiten. Der Staffelstab selbst verlief dann eher unspektakulär mit Classplash, Osmans Töchtern, ASTALEA und LAUFMAUS. Wir fassen wie immer zusammen, wer mit wem und warum welchen Deal gemacht hat.
Classplash trifft die Bewertungstöne nicht
Ein Instrument spielen macht Freude, Noten lernen weniger, und dröger Musikunterricht hat schon so manchem Kind das Musizieren verleidet. Deshalb haben der Musikpädagoge Joao Carlos Duarte Ramalheiro und sein Bruder Rui Manuel, ein Ingenieur, eine App namens Classplash entwickelt, mit der sich Instrumente auf unterhaltsame Weise erlernen lassen. Wer einen Ton oder ganze Melodien richtig trifft, kann damit in einem Videospiel Gefahren abwenden und Aufgaben meistern.
Im Selbstversuch bilden die Löwen ein kleines Flötenorchester und haben ihren Spaß. Weniger spaßig finden sie allerdings die Zahlen, die die Brüder präsentieren. Zwar haben weltweit schon 350.000 Menschen die App testweise heruntergeladen, davon aber letztlich nur 10 % gekauft. Im Jahr 2020 hat das zu 110.000 Euro Umsatz geführt. Das steht in keinem Verhältnis zum Finanzierungswunsch von 350.000 Euro für 10 %. Der Klassiker: Es scheitert mal wieder an der zu hohen Eigenbewertung.
Osmans Töchter treffen den Geschmack der Löwen
Mit 25 beschloss Arzu Bulut, das traditionelle türkische Familienleben hinter sich zu lassen, und bereiste die Welt. In Istanbul kehrte sie teilweise wieder zu den Wurzeln zurück, denn sie entdeckte die Köstlichkeiten der türkischen Küche. Das führte zur Eröffnung von inzwischen zwei Restaurants mit dem Namen Osmans Töchter. Beliebteste Spezialität sind dort die Meze, Vorspeisen aller Art. Als die Corona-Krise die Gastronomie lahmlegte, begannen Osmans Töchter, zu denen auch Yudum Korkut und Constanza Hörrmann zählen und die alle nicht miteinander verwandt sind, ihre Köstlichkeiten im Glas und über den eigenen Onlineshop zu verkaufen.
Dieses Geschäft möchten sie nun mithilfe der Löwen ordentlich ausbauen. Sollte kein Problem sein, das Rudel ist bekanntlich immer hungrig. Hier lautet das Urteil fast einhellig: „Das Leckerste, was wir in der Höhle bisher essen durften!“ Größtes Manko: Die Produkte müssen gekühlt werden und halten nur rund eine Woche. Nils Glagau schreckt das nicht ab, er wäre mit 170.000 Euro für 30 % dabei. Den Zuschlag kriegt allerdings Dagmar Wöhrl, die nur 25 % verlangt und sich jetzt ebenfalls Osmans Tochter nennen darf.
ASTALEA hat den richtigen Riecher
Der Duftbaum im Auto gehört zu den sichersten Indizien für mobiles Spießertum und verbreitet zudem eher unerquickliche Gerüche. Höchste Zeit für eine schicke Alternative, findet Kim Lothar, früher im Außendienst von L’Oreal viel mit dem PKW unterwegs. Also hat sie einen Duftstein aus Kieselgur, einem Material, das aus den Schalen fossiler Kieselalgen besteht, mit in die Höhle gebracht. Dieser Diffuser lässt sich mit dem Lieblingsparfüm besprühen und verbreitet dann bis zu 14 Tage Wohlgeruch. Ein paar eigene Duftkreationen hat Kim auch im Angebot.
Die Löwen sind von der Gründerin begeistert. Ihr Produkt ist allerdings leicht zu kopieren und nicht per Patent zu schützen. Deshalb ist Eile geboten beim Aufbau der Marke ASTALEA, die zum Zeitpunkt der Aufzeichnung noch ASALEA heißt. Wer ist da besser geeignet, Beauty-Expertin Judith Williams oder Mister Regal Ralf Dümmel? Das Angebot von 70.000 Euro für 20 % würden beide akzeptieren. Kim entscheidet sich für den Dümmel-Deal.
LAUFMAUS hat die Gesundheit im Griff
2007 hatte der Arzt Host Schüler einen schweren Autounfall, der ihn ein Jahr lang ans Bett fesselte und ernsthafte Lähmungen zur Folge hatte. Während der Reha stellte er fest, dass eine bestimmte Handhaltung Verkrampfungen lockerte. Um diese Haltung beibehalten zu können, formte er ein Hilfsmittel aus Knetmasse. Daraus entstand schließlich die LAUFMAUS, ein Plastikteil, das vor allem beim Laufen zu besseren Trainingsergebnissen führen kann, aber sogar im Sitzen eine entspanntere Hand- und Armhaltung ermöglicht.
Zum Löwenrudel gehören einige Sportskanonen, die sich für einen Praxistest auf dem Laufband qualifizieren. Allen voran Carsten Maschmeyer, der als Schüler sogar niedersächsischer Meister im Mittelstreckenlauf war. Er tut sich mit Nils Glagau zusammen, um als Kombiangebot 280.000 Euro für 30 % vorzuschlagen. Georg Kofler wäre zu diesen Konditionen auch startklar. Schüler und seine drei Mitstreiter hatten sich eigentlich 25 % als Obergrenze gesetzt, aber bei neu ausgehandelten 25,1 % und dem Duo Maschmeyer/Glagau sagen sie auch nicht nein.
Fotos: TVNOW / Bernd-Michael Maurer