CAPinside: Das Informationsportal für Investments setzt jetzt auf Blockchain
CAPinside hat sich seit seiner Gründung im Sommer 2018 zur erfolgreichsten Online-Community für Investments entwickelt. Jetzt macht das Hamburger Fintech den nächsten Schritt und ermöglicht mithilfe einer Blockchain Investitionen in bisher kaum zugängliche Anlageklassen.
„Ich gehe gern da hin, wo es am meisten stinkt und sonst keiner hingeht“, beschreibt Philipp Schröder seine Unternehmerphilosophie. Wenn man sich seine bisherige Karriere anschaut, war er bisher allerdings überwiegend auf der Sonnenseite unterwegs. So gründete er 2013 für sonnen, einem Produzenten von Stromspeichern, eine Tochtergesellschaft im sonnigen Kalifornien. Das sorgte für unerwartete Aufmerksamkeit: Als er über LinkedIn eine Anfrage für ein Vorstellungsgespräch bekam, dachte er zunächst an einen Scherz oder Irrtum und googelte, ob es vielleicht einen Philipp Schröder in der Autobranche gäbe.
Von sonnen zu Tesla und zurück
Die Anfrage kam nämlich vom Personalchef von Tesla und Elon Musk persönlich wollte ihn kennenlernen. Kein Scherz. Philipp wurde dann Deutschlandchef des Elektroauto-Pioniers und brachte das Unternehmen hierzulande innerhalb von zwei Jahren auf 150 Mitarbeiter und über 100 Millionen Euro Jahresumsatz. 2015 kehrte er wieder zu sonnen zurück und sorgte als Geschäftsführer für kräftiges Wachstum, unter anderem dank der sonnenCommunity, einer Stromerzeugergemeinschaft.
Es lief also bestens, aber sonnen war nicht sein eigenes Unternehmen. Seine erste Gründung im Jahr 2008, Nycon Energy, die sich um den Austausch von Heizungsanlagen kümmerte, konnte sich nicht durchsetzen. Auf der Suche nach einer neuen Geschäftsidee stieß er auf das Paradoxon, dass im reichen Deutschland Armut immer mehr zum Problem wird, verstärkt durch die Nullzinspolitik und mangelnde Kenntnis über erfolgversprechende Anlagemöglichkeiten. Da gab es also etwas, „wo es stinkt“. Aus dieser Erkenntnis heraus entstand im Sommer 2018 die CAPinside GmbH. Hervorgegangen ist dieses Fintech aus dem Startup salesheads, dessen Mitgründer Achim Denkel ist auch bei CAPinside mit an Bord.
CAPinside bietet die komplette Marktübersicht kostenlos
Die Basis bei CAPinside bildetet eine Communty, für die man sich kostenlos anmelden kann. Das ermöglicht einem Zugriff auf Informationen zu über 35.000 Investmentprodukten, die in dieser Fülle sonst nirgendwo frei zugänglich sind. Anleger können sich beispielsweise Fonds nach Branchenschwerpunkten und Risikoeinstufung auswählen lassen und miteinander vergleichen. Auch können sie ihr bereits bestehendes Portfolio überprüfen und sich Alternativvorschläge geben lassen. Ursprünglich hauptsächlich für Privatanleger konzipiert, wird der Service inzwischen mehrheitlich von Finanzberatern und anderen Branchenprofis genutzt.
Neben den Zahlen zu den Anlageprodukten bietet die Plattform auch jede Menge redaktionelle Inhalte von Fachmedien und exklusive Beiträge von Finanzexperten. Hieraus ergibt sich ein Geschäftsmodell für CAPinside, denn einige dieser Beiträge, in Textform oder als Video, stammen direkt von zum Beispiel Fondsgesellschaften und haben daher werblichen Charakter. Ob die dort gemachten Versprechungen der Realität entsprechen, lässt sich dann leicht mithilfe der Vergleichstools der Plattform überprüfen. Auch am Verkauf von Fondsanteilen verdient CAPinside, allerdings nicht über Provisionen, sondern über eine Grundgebühr.
Das Geschäft läuft hervorragend, auch eine Reihe von Investoren und Kooperationspartnern konnte das Fintech bereits für sich gewinnen. Die Mitarbeiterzahl geht rasant auf die 50 zu, davon rund die Hälfte Softwareentwickler, die dafür sorgen, dass die Nutzer noch besser auf sie zugeschnittene Informationen und Angebote bekommen. Viele der neuen Mitarbeiter kommen nicht aus der Finanzbranche, sondern sind Quereinsteiger wie Philipp selbst. Zu viel Branchenerfahrung und daraus resultierendes eingefahrenes Denken sind eher hinderlich.
Neue Anlagemöglichkeiten dank Blockchain
Was bisher fehlte, war ein eigenes, einzigartiges Produkt. Das ist seit dem 28. November 2019 anders. An diesem Tag stellte CAPinside offiziell den europaweit ersten Security Token für Private Equity- und Infrastruktur-Investments vor. Klingt kompliziert, bietet aber Privatanlegern erstmals die Möglichkeit, unkompliziert an Finanzprodukte heranzukommen, die überwiegend institutionellen Anlegern wie Banken, Versicherungen oder Hedgefonds vorbehalten waren. Dazu gehören Beteiligungen an nicht an der Börse notierten Unternehmen (Private Equity) oder Infrastrukturprojekten. Möglich macht das der Einsatz von Blockchain-Technologie und eine marktgerechte Stückelung und sichere Verwaltung über die Security Token. Noch ist der Vertrieb nicht gestartet und CAPinside wird auch nicht als Emittentin auftreten. Diese Rolle übernehmen ausgesuchte Portfoliomanager.
„Ziel eines Gründers ist, sich irgendwann selbst überflüssig zu machen“, lautet ein weiteres Credo von Philipp Schröder. Es ist also nicht davon auszugehen, dass CAPinside sein letztes Unternehmen bleibt. In absehbarer Zeit ist aber bei ihm nicht mit einem erneuten Branchenwechsel zu rechnen. Das Blockchain-Zeitalter hat schließlich gerade erst begonnen.