Von Erotik über den besten Job-Start bis hinauf zu den Sternen: Die Finalisten für den Reeperbahn Startup Pitch stehen fest!
Der Reeperbahn Startup Pitch am 7. November rückt immer näher und jetzt stehen auch alle Finalisten fest. Vier Plätze hatte vergangenen Freitag ein hochkarätig besetztes Kuratorium zu vergeben und entschied sich für ein breites Spektrum an Geschäftsideen. Dabei geht es um erotische Hörerlebnisse für Frauen, ein innovatives Verbundmaterial, einen Service für das Mitarbeiter-Onboarding und um Satellitentechnik. Wir fassen zusammen, wie es zu diesem Ergebnis kam.
Zwei Finalisten standen fest, vier sollten folgen
Zwei Finalteilnehmer für den Reeperbahn Startup Pitch am 7. November im Mojo Club sind schon seit gut zwei Wochen bekannt. CUCA INTIMA und JobMatchMe hatten sich zuerst bei einem Online-Voting und dann bei einem Pitch auf der me Convention in Frankfurt durchgesetzt. Mehr darüber erfahrt ihr hier. Am 27. September galt es nun, die besten Kandidaten für die verbleibenden vier Startplätze zu ermitteln. Über 120 Startups aus aller Welt hatten sich ursprünglich beworben, um am Ende eine Reise zum SXSW Festival in Austin, Texas zu gewinnen. Rund 30 davon kamen in die engere Auswahl und standen zur Diskussion.
Ein vielfältig besetztes Kuratorium sorgt für eine faire Bewertung
Diskutiert wurde in großer Runde, denn für jeden Bewerber übernahmt ein Mitglied aus dem Kuratorium die Patenschaft und stellte ihn kurz vor. Vorausgegangen waren jeweils intensive Recherchen und Gespräche mit den Gründerteams, wo immer das möglich war. Das Kuratorium war gespickt mit Expertinnen und Experten aus der Startup-Welt, aus den Bereichen Investment, Förderung, Großunternehmen, Medien und einigen mehr. Mit Hamburgs Zweiter Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank war auch die Politik prominent vertreten.
Diese geballte Kompetenz hat sich in den Jahren immer wieder bewährt, denn unter der Vielzahl der Kuratoriumsmitglieder findet sich stets mindestens eines, das auch bei den kompliziertesten Themen das nötige Know-how mitbringt. So wird eine faire und sachorientierte Bewertung aller Kandidaten möglich. Apropos bewährt: Unser besonderer Dank gebührt auch in diesem Jahr wieder der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, die uns von Beginn an und damit bereits zum siebten Mal bei diesem Event als Partner unterstützt, dazu ihre Räumlichkeiten für die Sitzung zur Verfügung gestellt hat und anschließend zum traditionellen Kuratoriums-Dinner lädt.
Nachdem über alle Bewerber durchaus auch kritisch und kontrovers diskutiert wurde, kam es zur mit Spannung erwarteten Abstimmung. Jedes Kuratoriumsmitglied hatte eine Million symbolischer Startup-Dollar zu vergeben, die es auf bis zu zehn Startups verteilen konnte. Das genaue Ergebnis wollen wir hier nicht verraten, aber es gab einen eindeutigen Sieger, ein sicheren zweiten Platz und dahinter eine knappe Entscheidung. Wobei für das Finale noch alles offen ist, denn dort werden die Karten erfahrungsgemäß ganz neu gemischt.
Hier sind in alphabetischer Reihenfolge die vier Kandidaten, die sich durchgesetzt haben:
Herkömmliche erotische Unterhaltung und Pornografie bedienen in erster Linie ein männliches Publikum. Frauen fühlen sich von dem Angebot oft nicht angesprochen oder gar abgestoßen. Das Kölner Startup Pink Internet GmbH schafft da Abhilfe. Seine Online-Streaming-Plattform femtasy bietet sinnlichen Hörgenuss, der die weibliche Fantasie anregt. Dabei hat die Jury nicht nur das gut zur Reeperbahn passende Thema überzeugt, sondern auch das beeindruckende Geschäftsergebnis nach nur einem Jahr Unternehmensgeschichte. Auch wenn Frauen hier im Mittelpunkt stehen, bleiben Männer nicht ganz außen vor. Das Gründerduo – Nina Julie Lepique und Michael Holzner – ist gemischt und bei der Mehrzahl der über 700 verfügbaren Audiogeschichten sind männliche Stimmen zu hören.
Hyconnect, im Mai 2018 in Hamburg gegründet, schickt sich an, mit einem neuen Hybridmaterial die Produktionsweise gleich mehrere Branchen zu revolutionieren. Die Kombination von Bauteilen aus Faserverbundstoffen und Stahl wird immer beliebter, weil sich so zum Beispiel in der Schifffahrts- oder Automobilindustrie viel an Gewicht sparen lässt. Dadurch sinkt anschließend auch der Energieverbrauch. In Zeiten, in denen die Reduzierung des CO2-Ausstoßes ein ganz großes Thema ist, ein entscheidender Faktor. Mit einer FAUSST genannten Technologie ist es Hyconnect nun gelungen, Faserverbundstoffe und Metall buchstäblich miteinander zu verweben und so die Verarbeitung erheblich zu vereinfachen
Localyze aus Hamburg bietet eine umfassende Softwarelösung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Ausland das Einleben in ihr neues Arbeits- und Lebensumfeld erleichtert. Die Zielgruppe bilden Unternehmen, die ihren Angestellten diesen Service anbieten. Der umfasst nicht nur bürokratische Aktivitäten wie etwa die Visabeschaffung, sondern beispielsweise auch Informationen zum Freizeit- und Sportangebot. Die drei Gründerinnen Hanna Asmussen, Lisa Dahlke und Franziska Löw haben schon einige Erfolge aufzuweisen. Höhepunkt ist sicherlich die Teilnahme am Y Combinator, dem legendären Accelerator im Silicon Valley. Den amerikanischen Markt hat Localyze also fest im Visier.
Satelliten werden bereits in vielen Bereichen kommerziell genutzt und der Bedarf wird weiter steigen. Unternehmen wie SpaceX, Amazon und Oneweb wollen immer komplexere Satelliten nutzen. Dabei ist der Herstellungsprozess alles andere als unproblematisch. Er ist langsam, arbeitsintensiv und birgt ein hohes Ausfallrisiko. Die Fehlerquote liegt bei 23 %, 5 % der künstlichen Erdtrabanten sind sogar von Beginn an komplett funktionsuntüchtig. Das in Toulouse und London beheimatete Startup Modularity Grid baut nun eine Cloud-Plattform auf, die die Konstruktion und Montage von Satelliten nach dem „Lego-Prinzip“ unterstützt. Wenn alles klappt, wird schon im kommenden Jahr das erste mit dieser Hilfe gebaute Fluggerät um die Erde kreisen.
Und das sind die zwei Finalisten von der me Convention:
Auf der E-Commerce-Plattform CUCA INTIMA bietet die Berliner Comfexy GmbH Produkte an, die auf die Gesundheit von Frauen ausgerichtet sind. Dabei fokussiert es sich auf die Bereiche Periodenpflege, Schwangerschaft & Geburt, Altern & Menopause, Fruchtbarkeitsmanagement und sexuelle Gesundheit. Mit seinem erfolgreichsten Produkt, den LindaBra, hat das Startup 2018 einen Umsatz von 225.000 Euro erzielt. Ziel ist es nun, CUCA INTIMA zu einer internationalen Plattform für die weibliche Gesundheit auszubauen. Das Potenzial ist riesig: Der globale Frauengesundheitsmarkt wird bis 2025 auf ein Volumen von 51,3 Milliarden US-Dollar geschätzt.
JobMatchMe aus Hamburg ist 2017 an den Start gegangen, um Arbeitnehmer und Arbeitgeber besser, schneller und einfacher zusammenzubringen. Bei den meisten Anbietern liegt der Fokus auf akademischen Berufen, JobMatchMe kümmert sich dagegen um Fachkräfte aus nichtakademischen Bereichen. Das Jobmatching funktioniert über einen Fragebogen, aus dessen Beantwortung sich schließen lässt, wer für welche Anstellung am besten geeignet ist. Das Konzept hat sich bei der Vermittlung von Berufskraftfahrern und der Marke TruckJobs bereits bewährt, weitere Branchen können folgen.
Der Reeperbahn Startup Pitch am 7. November wird ein Fest!
Das Ergebnis ist mehrer Hinsicht besonders vielfältig. Neben den schon erwähnten Localyze und femtasy haben auch Modularity Grid mit Elizabeth Nyeko und CUCA INTIMA mit Linda Wonneberger eine Gründerin. Frauenpower ist also garantiert beim Reeperbahn Startup Pitch. Vor allem aber könnt ihr euch auf einen erstklassigen, abwechslungsreichen und spannenden Wettbewerb und ein attraktives Rahmenprogramm freuen. Mehr darüber erfahrt ihr auf unserer Event-Webseite und Tickets bekommt ihr direkt hier. Wir sehen uns!