Schubrakede bringt Ideen zum Fliegen
Vielen etablierten Unternehmen fehlt es gar nicht an Ideen, sondern an den Möglichkeiten, sie schnell und ergebnisoffen umzusetzen. Das Startup Schubrakede, gegründet von einem Brüderpaar, möchte hier einspringen und erste Resultate schon innerhalb einer Woche liefern.
Hannes und Lasse Diercks hatten schon immer eine Menge gemeinsam. Die Eltern zum Beispiel, aber das ist bei Brüdern ja nicht gerade ungewöhnlich. Sowohl die Mutter als auch der Vater sind Diplom-Grafikdesigner und diese berufliche Neigung hat sich auch auf ihre Söhne übertragen. Beiden haben nämlich eine Ausbildung zum Mediengestalter absolviert. Hannes bei der Werbeagentur UP Advertising, Lasse beim Schallplattenlabel Membran, für das er unter anderem Cover entwarf.
Die gemeinsame Zeit bei Jimdo war wie eine zweite Ausbildung
Nach seinem Zivildienst nahm er 2011 einen Job bei Jimdo an, das sich schon damals einen guten Namen als Anbieter eines Webseitenbaukastens gemacht hatte. Lasses Tätigkeitsbereich entwickelte sich immer mehr in Richtung Tech und Programmieren, einen Weg, den auch Hannes als Autodidakt eingeschlagen hatte. Als er von seinem Bruder nur Gutes über dessen neuen Arbeitgeber hört, bewirbt er sich ebenfalls bei Jimdo und fängt dort im Januar 2013 an. Bald arbeiten beide in einem Team und bleiben dort bis Ende 2016 beziehungsweise Anfang 2017. In der Nachbetrachtung bezeichnen sie ihre Zeit bei Jimdo als zweite Ausbildung, sowohl was das Fachwissen als auch die Arbeitsmethodik angeht.
Trotz der positiven Erfahrungen gehen beide den Schritt in die Selbständigkeit, weil sie so noch flexibler und vielseitiger agieren können. Jedenfalls theoretisch, denn in der Praxis stellen sie fest, dass vor allem ihre IT-Kompetenz gefragt ist und ihr Know-how aus anderen Bereichen kaum abgefordert wird. Schon 2018 spielen sie daher mit dem Gedanken, wieder etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen und im 2019 wird aus der Idee dann das Startup mit dem schönen Namen Schubrakede.
Schubrakede liefert innerhalb von fünf Tagen
Schon bei Jimdo und erst recht bei vielen Unternehmen, für die die Brüder als Freelancer tätig waren, haben sie festgestellt, dass es oftmals gar nicht an neuen Ideen mangelt, sondern an den Möglichkeiten sie auszuprobieren. Da werden Arbeitsgruppen zusammengestellt und Pläne formuliert und dann fehlen die Zeit, das Geld, das Personal und der Mut, um einfach mal zu machen.
Hier möchte Schubrakede als Spezialeinheit für die schnelle Validierung von Ideen einspringen. Das Angebot besteht aus einem Entwicklungssprint, der nur fünf Tage dauert. Im Idealfall läuft das so ab: Am Montag ist das Meeting, in dem über das Projekt gesprochen wird, und am Freitag derselben Woche liefern Hannes und Lasse schon ein Ergebnis ab. „Innovationstest as a Service“ nennen sie das. Im Zentrum steht dabei immer ein Softwareprodukt, eine Webseite oder eine App, das dann dem Auftraggeber gehört. Für die Entwicklung einer neuen Tütensuppe sollte man Schubrakede nicht buchen.
Was der Kunde aus diesem Produkt macht, bleibt ihm überlassen. Wenn er es weiterentwickeln möchte, wunderbar. Wenn nicht, war es zumindest einen Versuch wert und hat nicht viel Zeit gekostet. Die Brüder verlangen für ihre Dienstleistung ergebnisunabhängig einen festen Preis und stehen auf Wunsch auch danach beratend zur Verfügung. Auf seiner Webseite führt das Startup neben Hannes und Lasse noch zwei weitere Teammitglieder auf. Die sind bisher aber nur stille Reserve. Noch hat Schubrakede keinen Auftrag bekommen, auch wenn vielversprechende Gespräche laufen. Deshalb steht momentan auch nicht die Suche nach Investoren, sondern die nach Kunden im Vordergrund. Aber wer weiß, gemäß der Unternehmensphilosophie und passend zum Namen kann das ja alles ganz schnell gehen.