Der Grundstein für Hammerbrooklyn ist gelegt
Das Großprojekt Hammerbrooklyn hat von Beginn an für Schlagzeilen gesorgt und längst nicht nur für positive. Nach einigen Verzögerungen konnte nun der Grundstein gelegt werden für den Campus, der Hamburg in die erste Liga der internationalen Digitalstandorte katapultieren soll.
Grün ist die Hoffnung, lautet ein altes Sprichwort. Grün ist auch die Farbe, die momentan die politische Landschaft in Deutschland dominiert. Insofern war es wohl keine schlechte Idee, Grün als Hausfarbe für das Vorzeigeprojekt Hammerbrooklyn zu wählen. Zwischenzeitlich sah es nämlich gar nicht so hoffnungsvoll aus für den als deutsche Antwort auf das Silicon Valley angekündigten Digitalcampus. Die verschiedenen Initiatoren und Investoren waren sich alles andere als darüber einig, wer denn nun wie und wofür den neuen Hotspot genau nutzen sollte.
Wirtschaftssenator Michael Westhagemann soll die zerstrittenen Herren wieder an einen Tisch gebracht haben, sodass zumindest in der Außendarstellung wieder Harmonie herrscht. Bei der Grundsteinlegung am 17. Juni waren jedenfalls alle wichtigsten Protagonisten präsent. Prof. Dr. Björn Bloching (Global Head Roland Berger Digital) und Mathias Müller-Using (Geschäftsführer der Interpol+- GmbH) diskutierten in einem Panel über die Vorzüge von Hammerbrooklyn, Torsten-Jörn Klein (ehemaliger Vorstand des Medienunternehmens Gruner + Jahr) Prof. Dr. Henning Vöpel (Direktor des HWWI) und Dr. Markus Wiedenmann (CEO des Immobilienunternehmens Art-Invest) nahmen zusammen mit Westhagemann die Grundsteinlegung vor und ließen sich dabei auch von lauter Rockmusik im Hintergrund nicht stören.
Hammerbrooklyn soll Hamburg zur digitalen Metropole machen
Alle Redner betonten die wichtige Rolle, die Hammerbrooklyn künftig für den Digitalstandort Hamburg spielen soll. „Hier definieren wir die Zukunft neu“, hieß es und das gerade entstehende Gebäude sei ein „Leuchtturm für Europa“, wenn nicht gleich für die ganze Welt. Hammerbrooklyn werde Brücken bauen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, zwischen Startups und etablierten Unternehmen und zu einer Stätte der Begegnung und Kollaboration. Wie sich das alles entwickeln werde, müsse sich noch zeigen. Die Entstehung einer neuen Arbeitskultur brauche Zeit und könne nicht von oben verordnet werden.
Viel guter Wille und Optimismus also, der da zum Ausdruck kam, und auch ein bisschen Größenwahn. Fakt ist, dass Hammerbrooklyn der erweiterte Wiederaufbau des amerikanischen Pavillons von der Weltausstellung 2015 in Mailand sein wird. Die Gesamtkosten werden inzwischen mit 200 Millionen Euro angegeben und die Eröffnung des „Digital Pavillon“ ist schon für 2020 angepeilt. Dann sollen sich die „Citizens“ – so heißen die Mitglieder oder Kunden – auf insgesamt fünf Etagen tummeln. Weitere Bauphasen werden sich mindestens bis in das Jahr 2027 ziehen. Den Betrieb hat Hammerbrooklyn bereits jetzt in einer aus Containern erstellten „Box“ aufgenommen. Die wird wieder abgebaut, wenn das eigentliche Gebäude auf dem Gelände zwischen Deichtorhallen und Großmarkt bezugsfertig ist.