Next Commerce Accelerator: vereinfachte Kundenkommunikation, Bonusprogramme für Mitarbeiter & Produktdarstellung in 3D
Im zweiten und letzten Teil unserer Serie über den Next Commerce Accelerator (NCA) und seinen vierten Batch stellen wir heute whelp, Perkspotting und VRxs vor. Dabei geht es mit Themen wie künstlicher Intelligenz und 3D technisch anspruchsvoll und auch ziemlich international zu.
whelp
Aserbaidschan ist als Startup-Nation bisher kaum in Erscheinung getreten und einige haben wahrscheinlich sogar Mühe, das Land genau zu verorten (Es liegt im Kaukasus). New York kennt dagegen jeder. Dort kommt der Aserbaidschaner Seymur Rasulov, Co-Founder und CEO von whelp, gerade her. In der US-Metropole hat er sein Startup aufgebaut und vor kurzen ein Förderprogramm beendet, eines von fünf, für die er eine Zusage erhalten hatte. Genommen hätte man ihn auch in Südkorea, Indien und Aserbaidschan, doch er hat sich für Deutschland und den Next Commerce Accelerator entschieden.
Was macht whelp (Kurzform für „we help“) so attraktiv? Zunächst einmal, dass das Unternehmen längst über den Status einer reinen Idee oder die erste Testphase hinaus ist. 140 zahlende Kunden gibt es bereits. Sie entrichten eine monatliche Gebühr dafür, dass whelp ihnen die Kommunikation mit ihren Kunden vereinfacht. Ob Messenger, Chat, Mail oder Social Media, insgesamt 14 Kommunikationskanäle harmonisiert der Service des Startups. Einmalig ist die Möglichkeit, eine Bezahlfunktion bei Messengerdiensten einzubauen. Eine künstliche Intelligenz lernt häufig benutzte Schlagworte und entwickelt Lösungsvorschläge.
whelp ist also in vieler Hinsicht schon ziemlich weit und definitiv weiter als die meisten anderen Teilnehmer beim NCA. Da stellt sich die Frage, was das vierköpfige Team von dem Förderprogramm noch erwarten kann. Eine Menge, lautet die Antwort. Investoren sind natürlich immer willkommen. Zudem wird ein starker Partner in Europa gesucht, diesen Markt gilt es nämlich noch erschließen. Deutschland und speziell Hamburg soll hier das ideale Sprungbrett sein. Erste vielversprechende Gespräche laufen bereits, die Erfolgsgeschichte von whelp geht offenbar weiter.
Perkspotting
Eine Menge Erfahrung bringt das Team von Perkspotting mit. Marta Blocka (CEO), Maciej Bielicki (COO) und Adam Kozlowski (CTO) stammen aus Polen, ihr Startup ist in London angesiedelt. Maciej hat schon einige Gründungen und Investments hinter sich, Marta hat bereits für Unternehmen wie Apple und Tommy Hilfiger und das Europäische Parlament gearbeitet. Die Übersetzung von Perkspotting lautet etwas holprig „Auskundschaftung von Vorteilen“. Eleganter formuliert, geht es um die Entwicklung von maßgeschneiderten Bonusprogrammen für Mitarbeiter.
Mitarbeiter können die besten Markenbotschafter für ein Unternehmen sein, wenn sie richtig motiviert sind. Das ist der Grundgedanke von Perkspotting. Damit sie ihre Rolle auch ausfüllen können, erhalten sie Rabattcodes, die sie für sich selber nutzen oder an Freunde und Verwandte weitergeben können. Dabei greift das Prinzip der Hyperpersonalisierung. Es gibt also kein einheitliches Bonussystem für alle, sondern auf individuelle Bedürfnisse und Vorlieben zugeschnittene Rabattaktionen.
Das ist zumindest der Plan, denn noch ist Perkspotting mit seinem Programm nicht am Markt. Interessierte Unternehmen können sich für eine Demoversion anmelden, die gerade in Arbeit ist. Geplant sind auch ein Podcast und Auftritte bei Messen, um das Konzept vorzustellen. Der Auftritt beim Websummit im letzten November in Lissabon hat Perkspotting auf jeden Fall schon vorangebracht. Dort ist nämlich der Next Commerce Accelerator auf das Startup aufmerksam geworden.
VRxs
Jan Stephan hat so einige Fächer studiert: Soziologie und Politik waren dabei und BWL. In seiner vor zwei Jahren verfassten Masterarbeit verglich er die Werbewirksamkeit von 3D-Darstellungen mit herkömmlichen zweidimensionalen Abbildungen. Wenig überraschend, dass die 3D-Version als Sieger hervorging. Fünf Jahre hat Jan insgesamt im Accountmanagement gearbeitet, sein Traum war aber schon lange ein eigenes Unternehmen gewesen. Diesen Traum teilte er sich, genau wie die Wohnung, mit seinem Studienkollegen Mario Rudhart. Fehlte bisher noch die passende Geschäftsidee, so war sie durch die Masterarbeit jetzt gefunden. Im Januar 2019 gründeten Jan und Mario ihr Startup VRxs.
Zum Team gehören außerdem noch der 3D-Artist Chris Wolf und der ITler Thomas Kadow. „Alles supernette Typen“, wie Jan versichert, die in Friedrichshafen am Bodensee beheimatet sind zum Teil noch andere Jobs haben. Jan dagegen widmet sich inzwischen ganz VRxs und der interaktiven 3D-Produktdarstellung, die sein Startup anbietet. Für Onlineshops ist das Verfahren ganz simpel. Sie können ihre Produkte einschicken, lassen von ihnen 3D-Bilder erstellen und können sie dann auf ihre Webseiten stellen. Dazu besteht die Möglichkeit, über Bilder, Texte und Videos weitere Informationen unterzubringen; das ist dann der interaktive Bonus.
Als weitere Zielgruppe hat VRxs Industrieunternehmen im Visier. Hier ist die Darstellung beispielsweise von Maschinen komplexer und lässt sich auch bei der Wartung nutzen. So können Nutzer anhand des 3D-Modells zeigen, wo ein Schaden entstanden ist. Das Startup greift bei seiner Arbeit auf bereits existierende Scanner-Hardware zurück, das Entscheidende, nämlich die Software ist allerdings eine Eigenentwicklung. Die läuft bei zwei Unternehmen bereits im Betatest, eines aus der Industrie und eines aus dem E-Commerce. Weitere Tester sind willkommen. Wer also einen Onlineshop hat, darf sich gern bei VRxs melden, die Jungs sind bekanntlich supernett!
Der NCA ist auch beim Food Innovation Camp dabei!
Der Next Commerce Accelerator fördert nicht nur erfolgversprechende Startups, er ist auch Partner unseres Food Innovation Camps 2019 in der Handelskammer Hamburg. Dort moderiert der NCA eine der hochkarätig besetzten Diskussionsrunden zum Thema Logistik der Zukunft. Details zum Programm erfahrt ihr hier. Eines können wir euch heute schon versichern: Wer sich für Food-Startups, nachhaltige Non-Food-Produkte und Logistik interessiert und für tolle Aussteller, Vorträge, Panels und Workshops zu diesen Themen, ist beim Food Innovation Camp genau richtig. Hinzu kommen noch die Verleihung des FIC 2019 FOOD AWARDS, beste Gelegenheiten zum Netzwerken mit Entscheidern aus der Branche und vieles mehr. Also, am besten gleich hier Tickets besorgen!
Beitragsbild: NCA