Breeze gewinnt den Betapitch Hamburg 2018
Der Betapitch 2018 im betahaus Hamburg hat einen würdigen Gewinner: Breeze überzeugte die Jury am meisten und darf die Hansestadt beim internationalen Finale in Berlin vertreten. Wie es dazu kam und wer sonst nach an dem Wettbewerb teilgenommen hat, erfahrt ihr in unserem Nachbericht!
Der Betapitch ist ein globaler Startup-Wettbewerb, dessen Finale am 15. November in Berlin über die Bühne geht. Wer dann gewinnt, erhält 5.000 Euro, sechs Monate kostenlosen Arbeitsplatz im Berliner betahaus sowie eine Reise ins Silicon Valley, um dort mit einflussreichen Investoren zu netzwerken. Vorentscheidungen finden auf drei Kontinenten statt, zum Beispiel in Lissabon, Kairo und Seoul. In Hamburg war es am 20. Juni so weit, selbstverständlich im betahaus in der Eifflerstraße, das schon Schauplatz vieler Pitch-Events und wieder ein ausgezeichneter Gastgeber war.
Beim Hamburger Betapitch stellten sich sieben Startups einer sechsköpfigen Jury, die schon durch ihre ungewöhnliche Zusammensetzung auffiel. Fünf der Mitglieder waren nämlich Frauen – ein erfrischendes Gegenbeispiel zur oft noch üblichen Männerdominanz. Die Moderatorin Hannah Klose stellte kurz den Hauptsponsor der Veranstatung vor, das Airbus BizLab, und erklärte die Modalitäten des Abends: Jedes Startup bekam für seine Präsentation fünf Minuten Zeit und wurde dann weitere drei Minuten von der Jury befragt. Und dann ging es auch schon los.
Von über 60 Bewerbern schafften es 7 ins Finale
Die aus über 60 Bewerbern ausgewählten Finalisten waren alle Gewinner, denn die vielen Stifter von Preisen, darunter auch Hamburg Startups, sorgten dafür, dass niemand mit leeren Händen nach Hause gehen musste. Fangen wir also mit den vier Teams an, die gemeinsam den vierten Platz belegten. Noch ganz frisch ist My Iceberg. Dieses Startup hat sich vorgenommen, den ökologischen Fußabdruck für seine Kunden sichtbar zu machen. Mithilfe von Sensoren erfahre ich, wie ich meinen Energie- und Wasserverbrauch im Haushalt optimieren kann, spare dadurch Geld und tue auch noch Gutes für die Umwelt – so das Vermarktungskonzept für diese Smart Home-Lösung.
Umweltfreundlich sind auf jeden Fall die Produkte von Mylily. Über dieses Startup und seine Tampons aus Biobaumwolle haben wir hier schon ausführlich berichtet. Ihr Plan, über die Inhaltsstoffe von herkömmlichen Tampons aufzuklären und eine bessere Alternative zu bieten, ging auch an diesem Abend auf. So manche Besucherin des Betapitches machte sich wohl zum ersten Mal Gedanken darüber, womit sie ihren Körper womöglich belastet.
Nachhaltigkeit war eines der Haupthemen
Ein weiteres Startup mit einem Nachhaltigkeitskonzept ist Tomorrow. „The Tesla of the banks“hieß es im Pitch, wobei dieser Slogan nach den letzten Problemen des Autobauers gerade auf dem Prüfstand steht. Tomorrow wird ein mobiles Girokonto im Angebot haben und zukunftsorientierte, faire Geldanlagemöglichkeiten. Niucare schließlich entwickelt eine Lösung, um Gesundheitsinformationen über einen Patienten aus verschiedenen Quellen digital zu bündeln und somit eine bessere medizinische Versorgung zu ermöglichen.
Vier gute Ideen, die sich drei Geschäftsmodellen geschlagen geben mussten, die die Jury noch mehr überzeugten. Den dritten Platz belegte Miraminds. „“Making IT-support sexy (again)“ war hier das Motto (Pitchsprache war übrigens Englisch). Soll heißen: Miraminds bietet Tutorials für Softwareanwendungen aller Art – außer für Apple – und bewegt sich damit auf einem Milliardenmarkt. Mehr Infos über Miraminds gibt es hier.
Finnen, die es nach Hamburg zieht, und ungewöhnlicher Pokal für Breeze
Platz zwei ging an Frameright. Das aus Finnland stammende Startup traf offensichtlich einen Nerv mit seiner Software, die eine optimale Darstellung von Bildern in den verschiedenen sozialen Medien ermöglicht. Der Preis für Frameright, eine dreimonatige Mitgliedschaft im Hamburger betahaus, kommt gerade recht. Schließlich planen die Finnen, sich nach ihrer jetzt zu Ende gehenden Zeit im Next Media Accelerator dauerhaft bei uns anzusiedeln.
Und dann war es endlich so weit. Zum Sieger des Abends wurde Breeze erklärt. Gewohnt souverän hielt CEO Robert Heinecke seinen Pitch und wurde auf die Sekunde genau fertig. Sorgfältige Beobachter der Startup-Szene kennen Breeze schon lange, eigentlich sollte man denken, dass die Plattform zur Messung der Luftqualität bereits eine Menge Auszeichnungen erhalten hat. Zwar gab es 2017 den besonders prestigeträchtigen Hamburger Gründerpreis, aber einen öffentlichen Wettbewerb wie den Betapitch konnte Breeze bisher nicht gewinnen. Umso größer daher die Freunde, und vielleicht gibt es im November in Berlin dann einen weiteren Grund zum Feiern. Wir drücken auf jeden Fall die Daumen!