Techbikers und die soziale Verantwortung in der Startup-Szene
Viele Gründerinnen und Gründer entscheiden sich für ein eigenes Unternehmen, weil sie gesellschaftlich etwas verändern und soziale Verantwortung übernehmen wollen. Und das nicht nur im Geschäftsleben, sondern auch privat. Ein kleines, feines Beispiel für solch ein Engagement sind die Techbikers, die sich aufs Rennrad setzen, um Geld für einen guten Zweck zu sammeln.
Der Charity Ride der Techbikers findet 2018 bereits zum sechsten Mal statt. Im vergangenen Jahr kamen am Ende über 50.000 Euro zusammen. Die Idee: Eine Gruppe von 35 bis 40 Radsportbegeisterten radelt drei Tage lang zugunsten der Organisation World Bicycle Relief. Die Teilnehmer stammen aus der Startup-Welt ebenso wie von etablierten Unternehmen oder der Investorenszene. Dabei geht es nicht um den Sieg oder ein wie auch immer gefärbtes Trikot, sondern um das Gemeinschaftserlebnis. Man fährt nicht gegen-, sondern miteinander.
Jeder Teilnehmer zahlt eine Gebühr in Höhe von 299 Euro. Die Veranstalter sorgen für drei tolle Tage voller Sport und Networking, und das eine oder andere Feierabendbier ist auch noch drin. Start ist am 28. Juni im polnischen Posen, das in Berlin erreicht die Gruppe am 1. Juli. Sponsoren sorgen dafür, dass die Kosten für die Durchführung auf jeden Fall gedeckt sind. Einzige Teilnahmebedingung neben der Lust am Radfahren: Jeder, der mitmachen will, muss mindestens 750 Euro Spenden einsammeln. Die meisten Teilnehmer schaffen aber deutlich mehr.
Die Techbikers strampeln für Fahrräder für Afrika
Das Geld geht, wie gesagt, an World Bycicle Relief. Die Organisation stellt das Buffalo Bike her, ein besonders robustes Fahrrad, das abgelegenen Kommunen in Afrika zur Verfügung gestellt wird. Die dort lebenden Menschen können die häufig sehr großen Distanzen zur Schule, zum Markt, zum Krankenhaus oder zum nächsten Brunnen per Fahrrad einfacher überwinden. Die Idee ist es, durch Zugang zu Mobilität auch einen besseren Zugang zu Bildung, Gesundheit und Wirtschaft zu ermöglichen.
Einer der Organisatoren des Charity Ride ist Jan Bechler, Gründer von Finc3 und Partner bei den Online Marketing Rockstars. Er begründet sein Engagement mit seiner Sicht auf Unternehmertum:
„Wir haben Techbikers Germany aus der Überzeugung heraus aufgebaut, dass zu Unternehmertum auch eine gewisse soziale Verantwortung gehört. Und das nicht erst, wenn eine Firma tausend Mitarbeiter und eine eigene CSR-Abteilung hat. Mit einer Studie wollen wir nun herausfinden, wie groß das Bewusstsein hierfür bei Gründern in Hamburg und Deutschland ist. Und uns interessiert, ob soziale Aktivitäten eines Unternehmens auch einen Einfluss darauf haben, für welchen Arbeitgeber sich junge Mitarbeiter heute entscheiden.“
Eine Studie zur Erforschung der nachhaltigen Entwicklung der deutschen Gründerszene
In der erwähnten Studie geht es darum, wie weit das Thema „soziale Verantwortung“ in der deutschen und speziell der Hamburger Startup-Szene verankert ist. Unter anderem folgende Fragen sollen beantwortet werden:
- Ist das für Gründer ein Thema, dessen sie sich bewusst sind und mit dem sie sich auseinandersetzen?
- Wenn ja: was machen Sie da und was nicht?
- Ist das ein Recruiting-Vorteil? Achten junge Menschen bei der Auswahl ihres Arbeitgebers auch darauf, ob ein Unternehmen sich um solche Themen abseits des reinen Wachstums und Profits kümmert?
Im Rahmen eines Forschungsprojektes des Masterstudienganges Medienmanagement an der Hamburg Media School soll die nachhaltige Entwicklung in der deutschen Gründerszene nun analysiert werden.
Dafür gibt es eine speziell für Startups konzipierte anonyme Online-Umfrage. Die Beantwortung der Fragen dürfte etwa zehn Minuten dauern. Unter allen Teilnehmern verlost die Hamburg Media School zwei Festival-Tickets für die Online Marketing Rockstars 2019 in Hamburg und zwei Tickets für die HEUREKA 2018 – The Founders Conference in Berlin.
Fotos, falls nicht anders angegeben: Jan Bechler