Pausenkicker – ein Startup jetzt auch als Buch
Die drei Gründerinnen von Pausenkicker haben am 8. März so einiges zu feiern. Zuerst ist natürlich sowieso Weltfrauentag. Dann erscheint genau heute das erste Buch des Trios. Und außerdem wird ihr Startup in diesen Tagen vier Jahre alt. Da feiern wir gerne ein bisschen mit!
Kicker aus Hamburg sorgen in letzter Zeit nur äußerst selten für Erfolgsgeschichten. Eine erfreuliche Ausnahme bilden da die Pausenkicker. Das sind allerdings auch keine von der Zweitklassigkeit bedrohten Fußballer, sondern drei Frauen mit erstklassigen Ideen für einen gesunden und stressreduzierten Arbeitsalltag.
Ein Trio mit vielen Talenten
Begonnen hat alles auf einer Party, auf der sich Lena Wittneben und Katrin Wulff kennengelernt haben. Schnell stellten die beiden fest, dass sie nicht nur privat, sondern auch beruflich gut zusammenpassten. Lena brachte ihre Erfahrungen als Medienfachwirtin, Gedächtnistrainerin und Systemischer Coach ein, Katrin ihr Know-how als Sängerin und Stimmcoach. Als dritte im Bunde kam bald Sina Morcinek hinzu, Yogatrainerin und Schauspielerin mit der Idee, Yogaübungen in der Mittagspause anzubieten.
Von Februar bis Mai 2014 trafen sich die drei Frauen regelmäßig, um ihr Konzept für ein „GesundheitsEntertainment für Körper, Kopf und Sinne“ zu konkretisieren. Bereits im März gründeten sie eine GbR, und Ende Mai ging Pausenkicker dann offiziell an den Start. Seither präsentieren sie ein immer an die Gegebenheiten angepasstes Programm live vor Publikum. Das kann als einmaliges Event bei Kongressen und anderen Veranstaltungen sein, oder regelmäßig bei Unternehmen als willkommene Auflockerung des Arbeitsalltags. Die Referenzliste enthält mittlerweile so bekannte Namen wie Montblanc, Xing, MAN, BARMER GEK und viele mehr.
Ein Kernelement: die Loci-Methode
So unterschiedlich die Programme im Detail und in der Länge auch sein mögen, drei Grundelemente sind eigentlich immer vorhanden. Für das Gedächtnistraining greift Pausenkicker auf einen Klassiker zurück, nämlich die Loci-Methode. Um sich Dinge besser zu merken, werden Begriffe bestimmten Orten zugeordnet, eben den Loci. Bei den alten Griechen, die die Methode erfunden haben, waren das vielleicht Säulen in einem Tempel sein, bei Pausenkicker sind das Körperteile. Ziemlich praktisch, denn so ist man nicht an einen konkreten Ort gebunden, man hat seine Gedächtnisstützen ja immer bei sich.
Bei den Stimmübungen haben sich Zungenbrecher bewährt. Das sind nicht unbedingt Bandwurmsätze, oft und schnell hintereinander gesprochen sorgt auch „rosa Linolboden, lila Linolboden“ für Knoten in ungeübten Zungen. Ganz ohne Knoten kommen dagegen die Yoga-Übungen aus. Die sollen schließlich sogar im Sitzen und am Arbeitsplatz zu bewältigen sein. Zielgruppe aller Übungen sind nämlich stressgeplagte oder zu einseitig geforderte Arbeitnehmer, denen mit Entspannung und einem Ausbruch aus der Routine zu mehr Leistungsfähigkeit verholfen werden kann.
Pausenkicker kann nicht überall sein – ein Buch schon
Revolutionär sind die Übungen von Pausenkicker zwar nicht, aber es macht großen Spaß, dem Trio zuzuschauen und mitzumachen. Nun kommen Katrin, Lena und Sina zwar schon viel herum, doch können sie natürlich nicht überall sein, schon gar nicht außerhalb ihrer Heimatstadt Hamburg. Deshalb hatten sie schon bald nach der Gründung die Idee, ihren Vorstellungen von GesundheitsEntertainment in einem Buch zusammenzufassen.
Ende 2016/Anfang 2017 erstellten Lena und Katrin ein Exposé, schon im Februar bekamen sie eine Zusage vom renommierten Campus Verlag. Jetzt musste das Buch noch geschrieben werden, kein Pappenstiel, aber auch nicht zu schwer, denn es hatte von Beginn an eine klare Struktur. Es ist chronologisch aufgebaut wie ein ganz normaler Arbeitstag, mit passenden Übungen für jede Tageszeit und Alltagssituation. Den entscheidenden Kick beim Schreiben brachte im August eine Sardinienreise von Katrin und Lena, die sie als „Workation“ beschreiben, also als „Arbeitsurlaub“. Und was hat Sina zu dem Buch beigetragen? Natürlich ihr Know-how und ihren Sinn für die optische Gestaltung.
Die Gründerinnen machen auch ihr eigenes Ding
Der Teufel steckte dann eher in Details wie vertragsrechtlichen Fragen, aber die sind längst alle geklärt, sodass „Pausenkicks“, so heißt das fertige Werk, pünktlich im Buch- und Versandhandel erhältlich ist. Das ist zweifellos ein Höhepunkt in der Geschichte des Startups, aber auf ihren Lorbeeren ausruhen werden sich die drei Gründerinnen sicherlich nicht. Außerhalb von Pausenkicker sind sie auch auf Solopfaden unterwegs. Katrin, als Sängerin lange buchstäblich auf der Suche nach der eigenen Stimme, veröffentlicht beispielsweise im Sommer ihr erstes, von der Crowd finanziertes Musikalbum.
Alle drei bringen ihre Erfahrungen in Pausenkicker ein, so Sina aus ihrer neuen Rolle als Mutter und Lena mit dem Wunsch, der Startup-Welt ein wenig den falschen Glamour zu nehmen. Schließlich steckt da vor allem eine Menge Arbeit drin, aber auch viel Inspiration für das eigene Leben. Alles fließt ineinander bei Pausenkicker (jetzt auch auf Instagram) – und dabei in die richtige Richtung.
Fotos: Lukas Faust, aus dem Buch Pausenkicks