vilisto senkt den Energieverbrauch in Bürogebäuden
vilisto ist der frischgebackende Sieger beim Gründergeist-Wettbewerb 2018. Das Startup produziert selbstlernende Heizkörperthermostate und hilft damit, den Energieverbrauch in Bürogebäuden zu reduzieren. Wir haben dem Gründer Christoph Berger dazu ein paar Fragen gestellt.
Hallo Christoph, herzlichen Glückwunsch zum Sieg beim Gründergeist-Wettbewerb! Würdest Du Dich und Dein Team zu Beginn bitte kurz vorstellen?
Danke! vilisto besteht aus einem komplementären Team aus den Bereichen Algorithmen, Technologie, Hardware- und Softwareentwicklung sowie Vertrieb. Lasse Stehnken entwickelt mit seinen Erfahrungen in der Industrie Hardware und Software bei uns. Christian Base ist für die Bereiche Vertrieb, Marketing und Partnerschaften zuständig, während ich die Unternehmensentwicklung vorantreibe. Das Gründerteam wird von vier erfahrenen und kompetenten Mitarbeitern sowie verschiedenen Mentoren tatkräftig unterstützt.
Wie ist die Idee zu vilisto entstanden?
Die ursprüngliche Gedankte zu vilisto entstammt einer Projektarbeit während meines Studiums. Ziel der Arbeit war, eine Vorhersage über zukünftige Raumtemperaturen zu treffen. Danach haben sich der Gedanke und das Konzept ständig durch verschiedene Impulse weiterentwickelt.
Zu Beginn war Euer Thermostat vor allem für Privatwohnungen konzipiert, heute sprecht Ihr Unternehmen an. Wie kam es zu diesem Richtungswechsel?
Trotz positiver Ergebnisse im Wohnungsbereich haben wir uns dazu entschieden den Fokus anzupassen. Hauptgrund hierfür ist das klare Alleinstellungsmerkmal im Bürobereich, in dem unsere Technologie das Trittbrettfahrer-Problem löst. Im Wohnungsbereich ist es im Gegensatz hierzu für den Kunden kaum noch zu unterscheiden, welches der vielen Produkte gewählt werden soll.
Ihr bietet zwei Produkte mit den Namen ovis und sheperd an. Was steckt da jeweils dahinter, und wie korrespondieren diese Geräte miteinander?
Ovis und shepherd bilden eine Einheit. Da ovis batteriebetrieben mit einer Lebensdauer von 3-4 Jahren ist, werden die Algorithmen auf shepherd berechnet. Shepherd ist hierbei das Gateway, an das sich mehrere Thermostate ovis binden. Der Name ovis bedeutet „Schaf“ während shepherd den „Hirten“ der Schafe darstellt.
Zur Steuerung Eurer Geräte greift Ihr unter anderem auch auf den Wettbericht zurück. Als Laie hat man oft den Eindruck, dass der nicht besonders zuverlässig ist. Wie valide sind solche Daten tatsächlich?
Wettervorhersagen von 24 Stunden sind zuverlässig genug um die Auswirkungen auf den jeweiligen Raum berechnen zu können. Somit können wir gute Vorhersagen treffen und den Raum entsprechend energieeffizient beheizen.
Smart Office, also der Bereich, in dem Ihr agiert, und Smart Home werden immer wichtiger. Wer sind Eure relevantesten Mitbewerber?
Es gibt natürlich verschiedene Ansätze Produkte für den Smart Office- und Smart Home-Bereich anzubieten. Jedoch befriedigen die wenigsten das eigentliche Kundenbedürfnis. Insbesondere im Bürobereich ist der Nutzer nicht der Träger der Kosten, weshalb es einer vollautomatisierten Lösung ohne manuellen Kalender oder Geolocation bedarf. Der Ansatz, ein digitales Facilitymanagement zur Optimierung der Heizkosten, Flächen und Betriebskosten aufgrund der von ovis erfassten Sensordaten anzubieten, macht uns einzigartig in unserem Bereich. Wenn man sich zudem den Bereich der energetischen Gebäudeoptimierung anschaut, erzielen wir dort eine der größten Einsparungen zu sehr geringen Kosten. Im Bereich der Modernisierung spricht man hierbei auch von niedriginvestiven Kosten.
Gibt es Ansätze zur Kooperation mit anderen Startups aus dem Bereich Smart Office und verwandten Themen?
Ja, hier sind verschiedene Ansätze denkbar. Beispielsweise kann man das System durch weitere Sensoren von anderen Startups erweitern und so dem Gebäudemanagement weitere Daten zur Verfügung stellen.
Der 1. Platz beim Gründergeist ist nur einer von zahlreichen Erfolgen in letzter Zeit. Was waren Eure wichtigsten Meilensteine?
Ein wichtiger Meilenstein war die Fertigstellung unserer Serie, die wir derzeit an unsere Kunden ausliefern. Zudem haben wir vor zwei Wochen den digit!immo Proptech Award in der Schweiz gewonnen, mit dem wir auf der MIPIM in Cannes als Aussteller vertreten sein werden.
Wie sehen die Pläne für die nächsten zwölf Monate beziehungsweise fünf Jahre aus?
Derzeit befinden wir uns im Fundraising um nach unserem Marktstart unseres Serienproduktes diesen Winter uns für den nächsten Winter vorzubereiten. Dort geht es dann auch um europaweite Piloten. In der Zukunft werden wir eine wichtige Rolle für das digitale Facilitymanagement in Europa spielen und die Gebäude effizienter machen. Dabei sind neben den Investoren auch Partner wie Energieversorger und Facility Services von bedeutender Rolle, die zusammen mit uns auf dem Markt auftreten können.
Vielen Dank für das Interview!