Sleekshop nutzt Videos für mehr Bestellungen in Onlineshops
Sleekshop bietet seit 2015 eine E-Commerce-Plattform für Onlineshops aller Art. Jetzt hat das Hamburger Startup mit Motion-Commerce eine neue Software entwickelt, die die emotionale Wirkung von Videos für bessere Umsätze nutzen will. Wir haben uns angeschaut, was dahinter steckt.
Mit den Bedürfnissen der Betreiber von Onlineshops kennt sich Softwareentwickler Kaveh Raji schon länger aus, schließlich hat er früher eine Agentur für E-Commerce-Lösungen betrieben. Damals hatte er allerdings oft nicht das Gefühl, seinen Kunden die bestmöglichen Angebote machen zu können. Dies und der Wunsch, ein eigenes Produkt auf den Markt zu bringen, führte im September 2015 zu der Gründung von Sleekshop.
Nach eigener Definition bietet das Startup eine cloudbasierte E-Commerce Software mit integrierter API zur schnellen Umsetzung von skalierbaren und äußerst flexiblen E-Commerce Projekten. Schauen wir uns mal genauer an, was damit gemeint ist.
Sleekshop ist eine Software as a Service
Cloudbasierte Software, auch als Software as a Service bekannt, ist inzwischen in vielen Bereichen Standard. Die laden sich die Nutzer nicht herunter, denn sie wird vom Anbieter auf externen Servern gehostet, die in unserem Fall in Deutschland stehen. Einer der Vorteile: Aktualisierungen kommen unmittelbar bei den Anwendern an, ohne das die sich darum kümmern müssten. Betreiber von Onlineshops vernachlässigen Updates gelegentlich, weil das nicht zu ihren Kernkompetenzen gehört. Bei Sleekshop läuft das automatisch.
Was sonst noch alles für Sleekshop spricht, hat uns Kaveh bei unserem Besuch in seinem Büro in der Max-Brauer-Allee erklärt. So sei seine Lösung für Shops „headless“. Bei vielen Anbietern ist die Oberfläche in ihrer Gestaltung eingeschränkt, Sleekshop dagegen bietet große Freiheiten auch für komplexere Layouts, etwa für einen Konfigurator, mit dem sich Produkte individuell gestalten lassen. Auch die Programmschnittstelle ist sehr flexibel und funktioniert mit allen möglichen Programmiersprachen, sei es PHP, Python oder Ruby.
Die Software ist für Wachstum programmiert
Ein weiterer Vorteil: Sleekshop passt sich dem Wachstum eines Unternehmens an. Eine monatliche Grundgebühr von 8,90 Euro zahlt erstmal jeder. Ist bei einem zunächst auf Sparflamme kochenden Shop der Traffic gering, bleibt es dabei. Erst wenn der Erfolg skaliert, steigen auch die Kosten in einem überschaubaren Stufenmodell. Beim Datenvolumen werden Bilder übrigens nicht berechnet. Ein Traumkunde wäre für Kaveh jemand, der bei „Die Höhle der Löwen“ seinen Fernsehauftritt hat, was bekanntlich regelmäßig Webseiten zusammenbrechen lässt. Da könnte er die Robustheit seiner Software unter Beweis stellen.
Aber auch so läuft es schon recht gut. Rund 35 Kunden zählt Sleekshop bisher, einige namhafte sind dabei, an deren neuen Auftritten zum Teil noch gebastelt wird. Die ersten Kunden konnte Kaveh bereits während seiner Agenturphase gewinnen. Sie gibt es noch heute, die Agentur dagegen nicht mehr. Kurz nach der Gründung führte er Gespräche mit einem potenziellen Investoren; gepasst hat es dann allerdings nicht. So ist das Startup nach wie vor eigenfinanziert und besteht im Kernteam aus vier Personen. Entwickler zu finden sei schwer, berichtet Kaveh, viele wollten lieber Freelancer bleiben. Guten Leute müsse man nicht nur gutes Geld, sondern besser noch eine Vision bieten können.
Motion-Commerce ist der nächste Schritt
Etwas wie Motion-Commerce vielleicht. So nennt sich die neueste Entwicklung aus dem Hause Sleekshop. Videos mit ihrem Einsatz von Bewegtbildern und Ton haben bekanntlich eine viel höhere emotionale Qualität als starre Fotos, wenn sie gut gemacht sind. Nur richtig verkauft wird mit ihnen zurzeit nicht, meint Kaveh. In vielen Clips werden Produkte gezeigt, die den Betrachter zum Kauf anregen könnten. Es fehlt meist aber der Hinweis, welche Produkte das genau sind und wo man sie bestellen kann, und erst recht der passende Link zur richtigen Zeit.
Motion-Commerce soll das ändern. Ist zum Beispiel im Video eines Sportartikelherstellers ein bestimmter Laufschuh zu sehen, erscheint rechts daneben ein kleines Fenster, über das man mit einem Klick genau diesen Schuh bestellen kann. Das funktioniert natürlich nicht bei YouTube, sondern nur auf der Seite des Anbieters. Wenn sich die Idee durchsetzt, hat das auch Einfluss auf die Machart der Clips. Schnelle Schnitte und zu viel vermeintlich künstlerischer Anspruch sind dann nicht mehr zielführend. Ruhigere Passagen, in denen die Artikel lange genug zu sehen sind, versprechen da bessere Umsätze.
Noch befindet sich Motion-Commerce offline in der Testphase, für die Sleekshop schon einige größere Kunden gewinnen konnte. Und wenn die Begeisterung des Teams für Schnittstellen aller Art und innovative Software weiter anhält wie bisher, können wir uns sicher noch auf weitere Ideen für bessere und erfolgreichere Onlineshops freuen!
Beitragsbild: Sleekshop
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