Bridge&Tunnel und Aurubis: Recyclen mit sozialer Ader
Das Startup Bridge&Tunnel ist gerade ein Jahr alt, das Traditionsunternehmen Aurubis konnte letztes Jahr den 150. Geburtstag feiern, doch ein Thema beschäftigt beide: Recycling. Bei dem einen sind es alte Jeans, bei dem anderen Kupfer. Gemeinsam haben sie jetzt ein Projekt gestartet für schickes Design aus Veddel-Wilhelmsburg.
Aurubis ist ein weiteres dieser Unternehmen, die kaum jemand kennt, die aber auf ihrem Gebiet Weltmarktführer sind. Dazu ein paar Daten und Fakten: Gegründet 1866, beschäftigt Aurubis aktuell rund 6.400 Mitarbeiter an Produktionsstandorten in Europa und den USA. Der Hauptsitz befindet sich im Hamburger Stadtteil Veddel. Jährlich werden über eine Million Tonnen Kupferkathoden hergestellt, zu einem großen Teil aus wiederverwertetem Kupfer. Aurubis hat sich dabei zum größten Kupferrecycler weltweit entwickelt.
Recyling und soziales Engagement verbinden Bridge&Tunnel und Aurubis
Recycling ist auch die Spezialität von Bridge&Tunnel, oder noch besser gesagt, Upcycling. Das Startup aus Wilhelmsburg macht aus alten Jeans schöne Designertaschen und tut außerdem eine Menge für die Integration ausländischer Mitbürger. So können Frauen mit Migrationshintergrund, die sonst auf dem Arbeitsmarkt kaum eine Chance bekommen, bei der Herstellung der Unikate ihr Geschick und Talent einbringen. Auch männliche Praktikanten aus Syrien und Afghanistan gehören zum Team.
Aurubis hat seinerseits mit dem Sponsoring des multikulturellen Fußballvereins FC Veddel United ebenfalls schon soziales Engagement gezeigt. Das könnte doch ein idealer Kooperationspartner sein, dachte sich Constanze Klotz, eine der Gründerinnen von Bridge&Tunnel, und ging auf die Recyclingsprofis mit dieser Idee zu. Die waren durchaus angetan, dachten gründlich darüber nach und setzten nach längeren Gesprächen einen Vertrag auf, der im Herbst 2016 unterschrieben werden konnte.
Demnach erhält Bridge&Tunnel ein auf drei Jahre angelegtes Sponsoring, das unter anderem eine finanzielle Unterstützung beinhaltet, die dem Startup größere Sicherheit verschafft. Das ist aber längst noch nicht alles. Blaues Denim und Kupfer passen farblich hervorragend zusammen, also liegt es nahe, beide Produkte miteinander zu verarbeiten. Wie das genau aussehen soll, steht noch nicht fest, es läuft die kreative Testphase.
Aus einem Abfallprodukt wird ein Schmuckstück
Eine wichtige Rolle werden auf jeden Fall kleine Kugeln spielen, die bei einem Qualitätstest bezüglich des Sauerstoffgehalts von Kupfer (je niedriger, desto besser) als Abfallprodukt entstehen. Normalerweise werden sie wieder eingeschmolzen, doch da die Kugeln ausgesprochen schmuck sind, eignen sie sich auch prima zur Verzierung der Bridge&Tunnel-Produkte.
Ein erstes Beispiel war vergangenen Dienstag in der Alten Schlosserei von Aurubis zu besichtigen. Dort wurde das ganze Projekt der Belegschaft vorgestellt. Passend geschmückt war die Halle mit Jeans und Bildern der Bridge&Tunnel-Kollektion. Außerdem bestand und besteht noch die Möglichkeit, seine ausrangierten Hosen abzugeben, wovon die Mitarbeiter bereits regen Gebrauch gemacht haben. Das ist natürlich ganz im Sinne der Verantwortlichen von Aurubis, die mit dem Projekt in mehrerer Hinsicht Identifikation stiften wollen.
Zum einen intern, um den Mitarbeitern zu zeigen, dass das Unternehmen mehr ist als eine reine Kupferfabrik. Und auch hinsichtlich der Außenwirkung; Aurubis ist zwar in seinem Spezialgebiet ein Weltkonzern, hat aber seine lokalen Wurzeln nicht vergessen. Wenn daraus ein weiteres Beispiel wird für die Verbindung von Old und New Economy, von Corporate und Startup – umso besser. Wir sind auf jeden Fall gespannt, welche schönen Designstücke aus dieser Kombination hervorgehen werden!
Auf dem Beitragsbild ganz oben: Stefanie Klein (Aurubis), Constanze Klotz (Bridge&Tunnel) und Malte Blombach, Senior Communications Manager von Aurubis.
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