Ein Hoch auf Hamburger Startups beim SXSW!
Yippi-Ya-Yeah, die Hamburg Ambassadors von Cybus und Spottster waren in Austin, Texas, wo sie beim SXSW Festival und drumherum so einiges erlebt haben. Was genau, das steht in unserem Nachbericht, und viele bunte Bilder gibt es auch noch dazu!
„Zwei fliegen nach Texas“ hieß es im Januar beim Qualifikationspitch für die diesjährige Ausgabe des Musik-, Film-, Interactive- und Wassonstnochalles-Festivals South by Southwest (hier der Bericht). Am Ende waren es noch ein paar Leute mehr, doch im Mittelpunkt standen auf jeden Fall Freya Oehle von Spottster und Pierre Manière von Cybus. Von der Reise haben sie einen ganzen Koffer voller unvergesslicher Erlebnisse mitgebracht, den sie hier für uns auspacken.
Bei einem Spektakel wie der SXSW sind natürlich auch jede Menge Pressemenschen unterwegs, beste Gelegenheit also, alte Bekannte wiederzutreffen, Leuten, die man bisher nur vom Telefon kannte, persönlich zu begegnen und frische Kontakte zu knüpfen. Pierre hatte mit Vertretern vom Texas CEO Magazine und t3n die interessantesten Gespräche, Freya nennt ebenfalls t3n, dazu Horizont, die Süddeutsche Zeitung und die New York Times. Da folgt sicherlich bald der eine oder andere Artikel über Cybus und Spottster.
Besonders angetan hat Freya es offensichtlich Brady Dale vom Observer. Er hatte sie bei einem Pitch im German House gesehen und war von ihrer Powerpoint-freien Präsentation so beeindruckt, das er ihr gleich einen ganzen Bericht gewidmet hat.
Multiplikatoren in Form von Journalisten zu treffen war also kein Problem, Freya war auch auf anderer Ebene erfolgreich:
Es gab Kontakte zu großen Shopsoftwareanbietern, bei denen wir integriert werden wollen, alles über einen amerikanischen Gründer, der dahingehend sehr vernetzt ist. Des weiteren unterstützt uns nun eine Unternehmerin aus Austin, die ich auf einer Women in Tech-Abendveranstaltung kennengelernt habe.
Rar dagegen machten sich potenzielle Investoren. So traf Pierre zwar auf den einen oder anderen Venture Capital-Geber, die hatten aber wenig mit Produkten für die Industrie oder IT-Networking zu tun. Seine Einschätzung in dieser Angelegenheit: Die Veranstaltung spricht in ihrer Breite eher ein B2C-Publikum an.
Was Freya und Pierre besonders beeindruckt hat, lässt sich vielleicht klischeehaft als „typisch amerikanisch“ zusammenfassen, aber im positiven Sinn: das Tempo und die Begeisterung, mit der innovative Technologie in alle Lebensbereiche aufgenommen wird, die Energie, um mit minimalem Schlaf und maximalem Networking SXSW auskosten zu können und die schiere Größe des Events, das weit über das eigentliche Veranstaltungsprogramm hinaus strahlt.
Da kann man natürlich schnell die Übersicht verlieren, weshalb sich die Frage stellt, ob die optimale Vorbereitung auf die SXSW aussehen könnte. Freya und Pierre raten, gut ausgeruht nach Austin zu fliegen, für viel Schlaf lässt das Programm wenig Raum. Es kann sicher auch nicht schaden, sich vorher das Angebot genau anzuschauen, die persönlichen Highlights herauszupicken und wichtige Termine rechtzeitig zu fixieren. So gehörte beispielsweise auch der Zugang zur 4-tägigen Entrepreneurs Lounge auf der Dachterasse des Fogo de Chao zum Hamburger Programm für die Startups. Bei der Planung und vor Ort war Sanja Stankovic, die SXSW-Expertin, auf jeden Fall eine große Hilfe, da sie eine Vorauswahl wichtiger Events traf und den Zugang besorgte:
Neben dem tollen Hamburger und deutschen Programm ist es in meinen Augen sehr wichtig die richtigen US-Event zu identifizieren und den Startups den Zugang zu verschaffen. So trieben sich dieses Jahr bei dem Event u.a. Werner Vogels, John Battelle, William Hurley und Journalisten von CNN, TechCrunch, BBC, Fast Company, Harvard Business Review rum. Erkenntnisgewinn nach dem vierten Tag: An der Bar beim Warten auf das nächste Getränk kamen die Startups am besten ins Gespräch. Klasse war, dass alle Startups sich gegenseitig unterstützten und sich die Kontakte direkt gegenseitig zuschoben. So muss das sein. Dank geht vor allem an EY und auch das next.Media StartHub, die den Zugang durch die Förderung erst ermöglich haben.
Andererseits bremst ein zu dicht gepacktes Programm die Spontanität, denn oft ergeben sich Begegnungen und Einladungen, mit denen man gar nicht gerechnet hat, so auch bei Pierre:
Wenn ein neuer Kontakt einem eine Veranstaltung empfiehlt, die von Cisco abseits des offiziellen Programms organisiert wird, lässt man sich schnell auf die Gästeliste setzen! Ansonsten hilft es natürlich, wenn man ein Pitch Deck parat hat. Manchmal kriegt man spontan eine Möglichkeit, seine Idee vorzustellen.
Das Programm ließ sich in großen Teilen unter den drei großen Ps einordnen: Pitches, Panels und Parties. Bei den Pitches beeindruckte besonders – bei aller Professionalität -die Lockerheit und das Präsentationsgeschick der Amerikaner, da sollten sich viele Deutsche noch eine dicke Scheibe abschneiden, obwohl, auch nicht alle, siehe Observer…
Vor Parties natürlich auch nicht, denn da geht in Sachen Networking oft am meisten. So lernten die Beiden bei den Hamburger Burgers einen amerikanischen Gründer kennen, der sie auf die Cisco-Party aufmerksam machte, wo Freya den Marketingchef von Cisco traf, der sie wiederum einem ehemaligen Astronauten vorstellte. Und mit einem Vorstandsmitglied von Oracle hat sie dann auch getanzt.
Pierre hat sich sagen lassen, dass die Parties bei dem Teil von SXSW, der nach dem Interactive-Part kommt, sogar noch entspannter ablaufen. Sein Tipp: Wenn Zeit und Budget es erlauben, noch ein paar Tage dranhängen und das Musik- und Filmprogramm mitnehmen, für das Austin ja auch berühmt ist.
Aber auch so gab es keinen Mangel an weiteren Highlights. Ganz weit vorn sicherlich der Auftritt von Präsident Barack Obama, der alle Anwesenden dazu aufrief, als die klugen Köpfe des Landes weiterzumachen, zu gründen und Innovationen zu schaffen, damit das Land vorwärts kommt – ein Aufruf, den wir alle so von Politikern in Deutschland noch nie gehört haben, aber es gerne tun würden!
Und was war sonst bemerkenswert? Freya hat da noch einiges zu erzählen:
Toll auch eine Parade in der Sixth Street, in die wir einfach hineingelaufen sind, und schon waren wir mitten in einer Mischung aus Konzert und Karneval. Was extrem aufgefallen ist: Virtual Reality wohin man auch schaute – jeder Stand, jede Rikschah und jedes Haus war damit ausgestattet, sodass man gemerkt hat, dass der Markt schon weiter ist, als wir denken.
Erwähnen möchte ich auch das IBM Haus – IBM hat ein Armband vorgestellt, auf dem innerhalb von 10 Sekunden persönliche Präferenzen gespeichert werden können, an die sich das Erlebnis im IBM Haus anpasst, quasi als Vorbote zu Individual Shopping.
Keine Frage, die Reise zur SXSW hat sich für unsere Hamburger Startup-Helden auf jeden Fall gelohnt, allein schon, um einen Eindruck zu bekommen von der amerikanischen und internationalen Szene und sein eigenes Potenzial richtig einordnen und justieren zu können. Für Spottster war die Ausrichtung des Events vielleicht noch etwas besser geeignet als für Cybus, aber beide sind sich einig: Das war super interessant und ein Erlebnis, das sie so schnell nicht vergessen werden!
Da möchten beide natürlich „Danke!“ sagen, zuerst Freya:
Allen voran Hamburg Startups (speziell Sanja, die ein SXSW Profi ist), die uns vor Ort besser betreut haben, als man es sich hätte wünschen können und dem next.Media StartHub, der das Startup-Programm ermöglicht hat. Dem Reeperbahn Festival und der IHM für das tolle Hamburg-Programm und natürlich EY und Xing, da wir uns diese wertvolle Erfahrung selbst, in unserem Bootstrappingmodus, nie hätten leisten können, sie uns aber wahnsinnig „in Spur“ gebracht hat.
Und jetzt Pierre:
Riesendank an die Stadt Hamburg (speziell dem next.Media StartHub und May-Lena Signus), das Reeperbahn Festival, die IHM, EY und XING, die die Reise möglich gemacht haben, und natürlich Hamburg Startups, die Vor-Vernetzung und die Hidden Spots organisiert haben. Super Unterstützung! Ohne Sanja wären wir manchmal“etwas“ verloren gewesen.
Dank geht vor allem das unermüdliche Orga-Team, das quasi jetzt schon wieder Ideen für Hamburg auf der SXSW in 2017 sammelt:
Hauptverantwortlich für die Organisation sind die Interessengemeinschaft Hamburger Musikwirtschaft e.V. (IHM) und das Reeperbahn Festival. Kuratorin der Hamburger Inhalte bei SXSW Interactive ist Sanja Stankovic. Förderer der Hamburger Gemeinschaftspräsentation bei SXSW 2016 ist die Stadt Hamburg. Partner waren 2016 EY Deutschland, XING, AirBnB, betahaus Hamburg und Hamburg Startups.
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