3 tolle Food-Innovationen aus Hamburg
Hamburg hat viele innovative Food-Startups. Drei davon stellen wir heute vor: JoyBräu schenkt Proteinbier aus, Frau Ultrafrisch erfindet die Tütensuppe neu und Komeko bietet glutenfreies Reismehl für alle Arten von Backwaren. Ein kleiner Vorgeschmack auf unser großes Food Innovation Camp am 2. Juli!
JoyBräu – das Bier mit dem Proteinkick
JoyBräu produziert und vertreibt das weltweit erste alkoholfreie Proteinbier. Mit 21 Gramm Protein pro 0,33l Flasche kann das Getränk als vollwertiger Ersatz für einen Proteinshake dienen. Herkömmliche Proteingetränke sind oft recht süß und nicht besonders lecker – dieser Meinung waren im Herbst 2015 zumindest Erik Dimter und Tristan Brümmer. Biergeschmack wäre ideal, doch der war gar nicht so einfach zu realisieren. Von der Gründung im Februar 2016 bis zum endgültigen Markteintritt vergingen ziemlich genau zwei Jahre.
Erste Versuche mit Brauereien schlugen fehl, erst die Kooperation mit der TU Berlin brachte das Projekt voran. Während in Berlin unter Laborbedingung an dem richtigen Rezept getüftelt wurde, folgten Erik und Tristan in Hamburg ihrem Businessplan. Die Meilensteine im Jahr 2017: Im März steigt die Privatbrauerei Bischoff als Partner ein, im August ist die erste Finanzierung in trockenen Tüchern und im Dezember konnte dann die Rezeptur so optimiert werden, dass Geschmack und Proteingehalt den Wunschvorstellungen entsprachen.
Seit Februar 2018 müssen Kraftsportler nun nicht mehr zwingend zum Proteinshake greifen, sondern können sich mit JoyBräu erfrischen und stärken. Von den 21 Gramm enthaltenen Proteinen sind 10 Gramm BCAA (= Branced Chain Amino Acids), essentielle Aminosäuren, die den Muskelaufbau besonders fördern sollen. Nicht enthalten sind dagegen künstliche Aromen, Farbstoffe und Süßungsmittel. Und Alkohol natürlich auch nicht.
Frau Ultrafrisch – die Tütensuppe der nächsten Generation
Bei Tütensuppen und Keksen ist „ultrafrisch“ nicht unbedingt der Begriff, der einem als Erstes in den Sinn kommt. Genau diese Produkte hat aber das Startup Frau Ultrafrisch im Angebot, dazu noch Fertiggerichte wie Chili sin Carne und Soja-Bolognese. Der frische Name stammt noch aus den Anfangszeiten und stand damals für ein Bistro mit Catering. Und irgendwie hat er auch heute noch eine gewisse Berechtigung, denn alle Zutaten werden direkt vom Feld so schnell wie möglich konserviert und pulverisiert.
Hinter Frau Ultrafrisch steckt die Gründerin Janina Otto, die schon als Kind immer ganz genau wissen wollte, was beispielsweise in einem Müsli drin ist. Ihre Diplomarbeit schrieb die Betriebswirtin über Wertschätzung von Lebensmitteln in Deutschland. Dementsprechend wichtig ist ihr, dass die Kunden genau erfahren, was da in die Tüte und letztlich auf den Tisch kommt. Ausschließlich natürliche Zutaten nämlich, glutenfrei und vegetarisch oder vegan. Wenn Palmöl, dann RSPO-zertifiziert. Wenn Soja, dann aus europäischem Anbau. Und Zucker nur so wenig wie nötig, um einen guten Geschmack zu ermöglichen.
Auch bei der Verpackung achtet Frau Ultrafrisch auf Umweltverträglichkeit. Die verwendeten Polyethylen-Beutel und Doypacks (Standbeutel) haben eine sehr viel bessere Energiebilanz als herkömmliche Glas- oder Plastikbehälter und enthalten wesentlich weniger Schadstoffe. Da schmecken die Smoothie-Kekse mit Erdbeeren, Pfirsich und Karotte oder die Tomatensuppe mit Rote Beete gleich noch ein bisschen besser! Erhältlich sind die Produkte im Onlineshop und bei einigen Einzelhändlern.
Komeko backt mit glutenfreiem Reismehl
Immer mehr Menschen verzichten bei Lebensmitteln auf Gluten. Bei vielen ist eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) der Grund, andere wollen sich besonders bewusst und gesund ernähren. Vor allem in Getreideprodukten ist das Klebereiweiß enthalten, doch inzwischen bieten viele Nahrungsmittelproduzenten schmackhafte Alternativen an. Zu ihnen gehört das 2017 von Elisabeth Panknin gegründete Hamburger Startup Komeko.
Komeko spricht alle an, die gerne backen, aber keine konventionellen Mehlsorten verwenden können und wollen. Reismehl ist da normalerweise nur bedingt verwendbar, da ihm gewisse Eigenschaften wie die notwendige Klebfähigkeit fehlen, die für ein ideales Backergebnis erforderlich sind. Daher wird allgemein empfohlen, Reismehl mit anderen glutenfreien Sorten beispielsweise aus Amaranth oder Mais zu mischen.
Komeko ist es nun gelungen, aus speziellen japanischen Reisarten ein Mehl zu entwickeln, das ohne weitere Zusatzstoffe auskommt und trotzdem Weizenmehl in Rezepten eins zu eins ersetzen kann. Und das bei den unterschiedlichsten Backwaren. So gibt es „Knusperlust“ um Beispiel für Blätterteig oder Flammkuchen und Mehlvarianten mit den selbsterklärenden Namen „Kuchenglück“ und „Brotgenuss“. Auf der Webseite finden sich eine Reihe von Rezepten, zu zum Ausprobieren einladen. Kaufen kann man die Mehle von Komeko unter anderen in ausgewählten Filialen von Budnikowsky.
Alle Food-Trends gibt es bei Food Innovation Camp!
Am 2. Juli veranstaltet Hamburg Startups in Kooperation mit dem StartupSpot zum zweiten Mal das Food Innovation Camp in der Handelskammer Hamburg. Das erste Food Innovation Camp 2017 war bereits ein großer Erfolg: über 1100 Besucher, 78 Aussteller, über 500 Matchmaking-Gespräche zwischen Food-Startups und Entscheidern aus Handel und Gastronomie und auch Investoren, spannende Vorträge und die Preisverleihung des ersten Hamburger Food Awards belegen das. Und das erwartet die Besucher 2018:
- Networking mit den Entscheidern aus Handel, Gastronomie und Investment.
- Zahlreiche Aussteller präsentieren schmackhafte Innovationen und neueste Entwicklungen aus Food-Tech, Logistik und mehr.
- Das Rahmenprogramm greift diese Trends auf und bietet fundierte Informationen in Fachvorträgen, Diskussionsrunden und Workshops.
- Speeddatings und Matchmakings bringen Startups und Vertreter des Groß- und Einzelhandels, Investoren und Kooperationspartner zusammen.
- Presse- und Bloggerführungen durch die Expo bieten den Ausstellern direkten Kontakt zu interessierten Multiplikatoren.
- Ein Pitch-Bühne bietet Startups die Möglichkeit, sich vor Entscheidern und Investoren zu präsentieren.
- Als Höhepunkt werden wieder die Hamburg Startups Food Awards vergeben!
Alle Infos zum Food Innovation Camp, auch wie man sich als Aussteller bewerben kann und wie man Tickets bekommt, gibt es hier.
Beitragsbild: Frau Ultrafrisch