25friends – die Geschichte einer App zum Freunde finden
Menschen, die neu in einer Stadt sind, zusammenzubringen und vielleicht sogar zu Freunden zu machen – das ist die Idee von 25friends. Die App dafür ist ab heute offiziell erhältlich. Ihre Entstehungsgeschichte ist eine klassische Startup-Story.
Florian Frese und Ramin Ataei, die beiden Gründer von 25friends, kennen sich vom BWL-Studium. Florian ist vor drei Jahren aus Baden-Württemberg nach Hamburg gezogen, Ramin ist hier geboren und war ein Dauergast in einer WhatsApp-Gruppe für Sportaktivitäten, als ihm im Mai 2016 mit Florian die Idee kam, selbst eine solche Gruppe zu organisieren. Die sollte Menschen ansprechen, die neu in der Stadt waren und unkompliziert Bekanntschaften schließen wollten.
Quasi über Nacht haben sie dann eine einfache Webseite gebastelt und in zwei Facebook-Gruppen für ihr Konzept geworben. Interessenten konnten sich mit ihren wichtigsten Daten anmelden, Florian und Ramin stellten daraus dann Gruppen auf WhatsApp zusammen, die aus jeweils 25 Personen bestanden – daher der Name. Bereits nach einem Tag gab es 150 Anmeldungen. Noch kaum acht Wochen waren es bereits 2.500, nicht nur in Hamburg, sondern auch in Berlin, München und Köln.
Der Erfolg kam mit geringstmöglichem Aufwand
Die Idee, Menschen für Freizeitaktivitäten zusammenzubringen, die sich bisher nicht kannten, kam offensichtlich gut an. Und das nicht nur bei frisch Zugezogenen, auch Alteingesessene traten den Gruppen bei. Da war den beiden Gründern klar, dass sie auf eine Marktlücke gestoßen waren. Dafür hatten sie kein Geld ausgeben oder auch nur eine Zeile Code schreiben müssen – „leaner“ geht es für ein Startup nicht.
Ihnen wurde aber auch klar, dass sie mit WhatsApp an eine Grenze stießen, die eine weitere Skalierung verhinderte. Also holten sie als dritten Mann Juri Materi ins Boot, den sie über einen gemeinsamen Freund kennengelernt hatten. Juri ist gelernter Programmierer und damit der Richtige für die nächste Stufe: die Entwicklung der 25friends-App.
25friends konnte sich schon eine Finanzierung sichern
Um die zu beschleunigen, machte sich das Team auf die Suche nach einem Investor und wurde relativ schnell fündig: Bereits im vergangenen November sicherte sich 25friends eine Finanzierung in Höhe von 300.000 Euro und entwickelte sich zur GmbH. Jetzt war genug Geld da, um zusätzlich eine professionelle Agentur zu engagieren, und zwar App3Null aus Berlin.
Mit diesem Rückenwind startete im Dezember die Gestaltung und Programmierung der App. Am 7. April 2017 ging es dann in die Betaphase mit knapp 500 Testnutzern, die dafür sorgten, dass kleinere Unzulänglichkeiten und Bugs entdeckt und ausgemerzt werden konnten. Am 15. Mai ist es nun soweit: die 25friends-App ist offiziell für iOS und Android erhältlich!
Eventwerbung soll Einnahmen bringen
Und die kann eine Menge, wobei das Grundprinzip geblieben ist: bis zu 25 Personen aus einer Stadt, die nach Alter und Interessen zusammenpassen, finden sich in einer Gruppe zusammen. Diese 25 können dann miteinander chatten und sich für bestimmte Events oder einfach so verabreden. Bleibt die Frage nach dem Geschäftsmodell, die bei allen Anbietern, die sich im Bereich der sozialen Medien tummeln, besonders heikel ist.
Der Werbefilm von 25friends
Die Antwort ist nicht übermäßig originell: Geld einbringen soll vor allem die Bewerbung von Events. Für 10 Euro pro Tag können Veranstalter ihr Freizeitangebot allen Gruppen einer Stadt vorstellen. Tickets werden über 25friends nicht verkauft, aber eine Erfolgskontrolle gibt es dennoch. Über die App lassen sich diverse exklusive Boni – Rabatte, Freigetränke und ähnliches – ausloben. Wer die nutzt, hat offensichtlich die Veranstaltung besucht und von ihr über 25friends erfahren.
Nominiert für den Design Award 2018
Schwer zu sagen, ob sich das rechnen wird. Die Idee, Menschen per App in ihrer Freizeit zusammenzubringen ist nicht wirklich neu und schon in anderen Fällen nicht von kommerziellen Erfolg gekrönt gewesen. Was für 25friends spricht, ist die bisherige Herangehensweise des Teams: zugleich behutsam und zielstrebig und dabei professionell im gesamten Auftritt. Die vor ein paar Tagen ausgesprochene Nominierung für den Design Award 2018, Kategorie „Escellent Communications Design“, ist da ein weiteres Indiz. Wir wünschen auf jeden Fall viel Erfolg!
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