Hyconnect gewinnt Otto von Guericke-Preis 2019
Es läuft gerade richtig gut beim Hamburger Startup Hyconnect. Nach dem Triumph beim Reeperbahn Startup Pitch am 7. November gab es jetzt die nächste Auszeichnung. Der Otto von Guericke-Preis der AiF wird einmal im Jahr für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert.
Den Preis gab es für die Lösung des Problems, Faserverbundstoffe mit Stahlbauteilen zu verbinden. Der dadurch vereinfachte Leichtbau hilft beispielsweise bei der Reduzierung von CO2-Emissionen. Dr. Lars Molter und Dr. Rafael Luterbacher-Mus, bis 2018 beide am Center of Maritime Technologies e.V. (CMT in Hamburg, entwickelten gemeinsam mit Dr. Rigo Peters von der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Mecklenburg-Vorpommern GmbH die Technologie FAUSST (Faserverbund-und-Stahl-Standardverbindung). Damit ist es erstmals möglich, Faserverbundbauteile und Stahlbauteile mithilfe eines hybriden Gewirks ohne jedwede mechanische Sicherung fest und sicher zusammenzufügen. Die so verbundenen Strukturen genügen auch den größten Anforderungen sowohl im Fahrzeug- und Schiffbau, als auch in der Luft- und Raumfahrt.
Mit der FAUSST-Technologie einen Volltreffer gelandet
„Unser Ziel war es, eine hybride Verbindungstechnologie für unterschiedliche Anforderungen im Schiffbau zu entwickeln. Das haben wir geschafft“, freut sich Lars Molter. „Vergleiche zwischen dem klebetechnischen Fügen im Schiffbau und der FAUSST-Technologie zeigen deren hohes Potenzial: Die Prozesszeit ist bis zu 50 Prozent schneller und selbst Einsätze, die sonst zu komplex und zeitaufwändig sind, lassen sich mittels FAUSST realisieren. Zudem ist die neue Technologie einfach in bestehende Prozessketten integrierbar.“ Molters Kollege Rafael Luterbacher-Mus beschreibt den Aufbau des FAUSST-Verbinders. „Er besteht aus drei Komponenten: Einem reinen Metallteil, einem Hybridteil und einem Glasteil, die miteinander verwirkt und an ein metallisches Halbzeug angeschweißt sind.“
Im Juni 2018 wurde die Hyconnect GmbH in Hamburg gegründet, um FAUSST für den industriellen Einsatz weiterzuentwickeln. Bisher konnten durch die Transfermaßnahmen fünf Industrieunternehmen gewonnen werden, die FAUSST für Ihre Anwendungen projektieren lassen.