Next Reality Contest: Hamburger Startups ganz vorn dabei
Virtual und Augmented Reality sowie 360°-Filmen gehören definitiv die Zukunft – und auch schon die Gegenwart, wie die erste Ausgabe des Next Reality Contest am 28. November zeigte. In fünf Kategorien wurden in der Handelskammer Hamburg Preise verliehen. Wir fassen zusammen, wer gewonnen hat.
Ist es ein Götterbote? Ist es überhaupt ein Mann? Und wie heißt das goldige Wesen? Geschlecht und Name der Figur sind noch unbestimmt, aber zumindest ihre Herkunft ist geklärt. Sie stammt aus dem 3D-Drucker und wurde anschließend per Hand lackiert. Für die Gewinner des ersten Next Reality Contest dürfte das alles eh keine Rolle spielen, sie freuten sich so oder so über die namenlose Trophäe und Preise im Wert von insgesamt 11.000 Euro.
Ausgeschrieben hatten den Wettbewerb die Handelskammer Hamburg und der frisch gegründete Verein nextReality Hamburg e.V.. Die Initiative selbst gibt es schon seit Januar 2017. Ihr Ziel ist die Stärkung Hamburgs als innovativer Standort in den Bereichen Virtual Reality, Augmented Reality, Mixed Reality und 360°-Video. Mit 300.000 Euro gefördert wird sie von der Freien und Hansestadt Hamburg.
Bei der Premiere 55 Bewerber
Ein so junger Verein braucht natürlich Aufmerksamkeit, um seine Ziele erreichen zu können. Ein probates Mittel ist da eine Preisverleihung. Das hat auch bei nextReality Hamburg geklappt, wie schon die Zahl von 55 Bewerbern aus ganz Deutschland beweist. Die besten 13 durften im Börsensaal der Handelskammer ausstellen und das Publikum in virtuelle Welten enführen. Wer noch nie eine VR-Brille aufgesetzt hatte, bekam hier reichlich Gelegenheit dazu.
Nun aber zum Höhepunkt, nämlich der Bekanntgabe der Gewinner. Durch die Zeremonie führten Anett Göritz und Oliver Rößling, stellvertretende Vorsitzende und Vorsitzender des Vereins. Gleich in der ersten Kategorie „360° Movie“ war mit VrtualX auch eine Hamburger Produktionsfirma nominiert, und zwar für einen Film aus der Elbphilharmonie. Gewonnen hat allerdings das Studio Faber Courtial aus Darmstadt mit einer Reise in die Zeit der Gladiatorenkämpfe.
Zwei Hamburger Gewinner beim Next Reality Contest
Rustikal geht es auch bei den Townsmen zu. Dieses Spiel mit hoher Suchtgefahr von der Würzburger Firma HandyGames setzte sich in der Sparte „Interactive Entertainment“ durch und sorgte schon mit seinem Einspielfilm für gute Laune. Leider waren die Gewinner nicht persönlich anwesend, was an der Deutschen Bahn lag. Zum Glück hatte der Primus im Bereich „Interactive Business“ keinen so weiten Anreiseweg, der kommt nämlich aus Hamburg.
Viewlicity und seine Lösung für virtuelles Golftraining ist Kennern der hiesigen Startup-Szene schon länger ein Begriff. Die Jury beeindruckte vor allem, wie gut sich PuttView bereits am Markt behaupten konnte. Ganz so weit ist VIREED, ebenfalls aus Hamburg, noch nicht. Hier überzeugte aber die Idee, medizinische Notsituationen in der virtuellen Realität durchspielen zu können, um dann für den realen Ernstfall besser gewappnet zu sein. Der erste Platz in der Kategorie „Local Hero“ist da wirklich angemessen.
Der Hauptpreis des Abends ging dann nach Berlin – und ein bisschen auch nach Hamburg. Die Agentur Exozet gibt es schon seit 1996 in der Bundeshauptstadt, seit ein paar Wochen existiert zudem ein Innovations-Lab in Winterhude. Dabei handelt es sich um eine Kooperation mit Pop Rocket, dessen Gründer Tahsin R. Avci Unit Director im neuen Lab ist. Exocet räumte mit einer Simulation für den Audi e-Tron ab. Dabei saust der Nutzer auf einem virtuellen Hoverboard neben dem Auto durch die Wüste und kommt dabei echten Wind um die Ohren geblasen. Auf der Messe sorgte das Erlebnis regelmäßig für beste Stimmung. Wie überhaupt die gesamte Veranstaltung Lust machte auf mehr. Beim nächsten Mal hat die Statuette dann bestimmt auch einen Namen.
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