Fridtjof Detzner stellt TV-Serie „Founders Valley“ bei Startups@Reeperbahn vor
Die Konferenz bei Startups@Reeperbahn hatte viele Höhepunkte. Einer davon war zweifellos der Auftritt von Fridtjof Detzner. Der Gründer von Jimdo erzählte von seiner TV-Serie „Founders Valley“, für die er Unternehmerinnen und Unternehmer in Asien besucht hat. Demnächst bei DW, dem Fernsehsender der Deutschen Welle, gibt es einen kleinen Vorgeschmack heute schon bei uns!
Fridtjof „Fridl“ Detzner ist ein Mann, der viele Geschichten zu erzählen hat. Darüber, wie er schon mit 16 zum Unternehmer wurde. Wie er mit seinen beiden Mitgründern eineinhalb Jahre auf dem Bauernhof der Eltern an Jimdo arbeitete. Davon, wie sich dieser Webbaukasten zum Welterfolg mit über 20 Millionen Nutzern entwickelte. Wie er trotz aller Erfolge vor einem Jahr ein Viertel der Mitarbeiter entlassen musste. Und noch vieles mehr.
Durch Zufall zum Fernsehen gekommen
Als Geschichtenerzähler ist Fridl auch bei der Konferenz von Startups@Reeperbahn in Erscheinung getreten, allerdings weniger in eigener Sache. Im Mittelpunkt stand vielmehr eine Fernsehserie, für die er Entrepreneure in acht asiatischen Ländern besucht. Gekommen ist er zu diesem Projekt eher zufällig. 2016 war klar, dass er sich mehr und mehr aus dem operativen Geschäft von Jimdo zurückziehen würde. Ein Freund fragte ihn, ob er dann Zeit hätte für eine Reihe von Filmen über Unternehmtertum in Asien.
Fridl, bis dahin ohne jegliche TV-Erfahrung, sagte spontan zu, ohne sich große Hoffnung zu machen. Die Chance auf Umsetzung lag auch nach Einschätzung des Freundes bei vielleicht 10 %. Doch dann kam nicht nur grünes Licht von DW, dem Auslandsfernsehsender der Deutschen Welle, auch dem Auswärtigen Amt gefiel die Idee, und es sicherte die Finanzierung.
Im Sommer 2017 konnten also die Dreharbeiten zu „Founders Vallyey“, so der Titel der Serie, beginnen. Das Konzept sieht vor, sich in jeder der zehn Folgen einer für die Zukunft der Menschheit entscheidenden Fragen zu widmen und Antworten in jeweils einem bestimmten Teil Asiens zu finden. Asien vor allem deshalb, weil dort die Innovationskraft besonders stark ist und die Gegensätze besonders extrem sind. Das gilt nicht nur im Vergleich von Entwicklungsländern wie Bangladesch und der Mongolei mit Hochtechnologiezentren wie Taiwan und Singapur, sondern auch innerhalb einer Metropole wie Hongkong.
Hongkong ist eine der reichsten Städte der Welt und infolgdessen auch eine der teuersten. Selbst kleine Wohnungen sind für viele unbezahlbar, weshalb sie auf engsten Raum in Drahtverhauen leben müssen, ohne Privatsphäre und ohne Chance, dort jemals wieder herauszukommen. In einem Einspielfilm, der auf der Startups@Reeperbahn Konferenz gezeigt wurde, ist zu sehen, wie Fridl diese sogenannten Käfigmenschen besucht. Ein bedrückender Moment.
Startups als Motor der Entwicklung
Auch die Armut und das vermeintliche Chaos in Bangladesch sind für Europäer zunächst schockierend, doch es gibt auch Hoffnung. Eines der erfolgreichsten Startups des Landes ist Sheba.xyz. Dieser Marktplatz hilft den Nutzern bei der Suche nach Handwerkern und anderen Dienstleistern und unterstützt die Anbieter beim Aufbau ihres Geschäfts. Dahinter steckt keine revolutionäre Idee oder Technologie, aber in Bangladesch ist es auch viel wichtiger, ein funktionierendes Startup-Ökosystem erst einmal aufzubauen, und da leistet Sheba.xyz wichtige Dienste.
Andere Länder sind da natürlich schon viel weiter, und in Taiwan ist selbst ein Teil der Zukunft schon wieder Vergangenheit, wie in einem weiteren Einspielfilm zu sehen war. Fridl besucht dort ein futuristisches Dorf, das einst als Musterprojekt galt und jetzt eine Geisterstadt ist, die scheinbar fluchtartig verlassen wurde.
Bei einer Reise, die von der mongolischen Steppe über den Dschungel Malaysias bis in einen Operationssaal in Singapur führt, ergibt sich automatisch die Frage, ob es viele Gemeinsamkeiten gibt zwischen den Personen, die dort jeweils ihre Unternehmen vorantreiben. Auch Geraldine de Bastion, die Moderatorin bei der Startups@Reeperbahn Konferenz, hat sie Fridl gestellt.
Die gäbe es tatsächlich, war seine Antwort. Die meisten Gründerinnen und Gründer wollen in erster Linie ein Problem lösen. Um Reichtum und einen schnellen Exit geht es dabei weniger. Zudem stehen Startups überall auf der Welt vor ähnlichen Herausforderungen, wie der Zusammenstellung des Teams und den Komplikationen, die sich durch das Wachstum eines Unternehmens ergeben. Dabei greifen sie auf ähnlich bestückte „Werkzeugkästen“ zurück. Der größte Unterschied besteht in der Komplexität der Lösungen. Während eine Plattform wie Sheba.xyz relativ einfach zu entwickeln ist, steckt beim Singapur-Thema „Health“ viel mehr aufwändige Forschungsarbeit dahinter.
Founders Valley startet voraussichtlich Ende Oktober
Noch sind die Dreharbeiten für „Founders Valley“ nicht abgeschlossen. Gerade ist Fridl für zwei weitere Folgen nach Indonesien aufgebrochen, außerdem stehen noch zwei Termine in Indien auf dem Plan. Begleitet wird er immer von einem professionellen Team, das ihm aber viel Freiheit gibt. Ein starres Script gibt es nicht, nur den roten Faden, jeweils ein Thema in den Mittelpunkt zu stellen und Lösungsansätze zu Problemen wie Energieversorgung, Müll oder Klimawandel zu finden.
Die genauen Sendetermine für die Serie stehen noch nicht fest, vermutlich wird es Ende Oktober losgehen. Wer mehr über „Founders Valley“ erfahren möchte, kann sich hier informieren. Und eine Zusammenfassung aller Geschehnisse bei Startups@Reeperbahn inklusive des großen Pitchwettbewerbs gibt es natürlich auch!
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